Jetzendorf
Bürgermeisterstuhl statt Tornado-Cockpit

Manfred Betzin soll für die CSU ins Rennen um den Posten des Gemeindeoberhaupts in Jetzendorf gehen

25.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:27 Uhr

Jetzendorf (ost) Manfred Betzin will das Tornado-Cockpit gegen den Jetzendorfer Bürgermeisterstuhl tauschen: Der 37-Jährige soll von der örtlichen CSU am Mittwoch, 6. März, um 20 Uhr beim Postwirt zum Bürgermeisterkandidaten 2014 gekürt werden. Wie von Betzin zu erfahren war, sei der Ortsvorsitzende der Jetzendorfer CSU, Jochen Lojewski, schon vor längerer Zeit hinsichtlich einer Kandidatur auf ihn zugegangen.

Nach längerer Überlegung habe er schließlich entschieden, sich zur Wahl zu stellen.

Betzin ist ein gebürtiger Dachauer. Bereits im Alter von sieben Jahren zog er aber mit seiner Familie nach Jetzendorf. In Pfaffenhofen schloss er die Schule mit der mittleren Reife ab. Im Anschluss absolvierte er eine Lehre zum Elektromechaniker. Später schlug er bei der Bundeswehr die Offizierslaufbahn ein. Die fliegerische Ausbildung absolvierte er sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten Staaten. Seit längerer Zeit ist Betzin jetzt schon bei der Luftwaffe in Lagerlechfeld stationiert und führt den Dienstgrad eines Majors. „Seit 13 Jahren bin ich der zweite Mann, der im Tornado sitzt“, sagt Betzin, der außerdem Fluglehrer ist.

Aber nicht nur in der Luft, sondern auch in der Kommunalpolitik ist Betzin engagiert. Seit zwölf Jahren gehört er der CSU an, seit zwei Jahren ist er Beisitzer im Vorstand des Ortsverbandes. Dass er keine Erfahrung im Gemeinderat gesammelt hat, sieht er nicht als Nachteil. „So kann ich unvoreingenommen meine Arbeit zum Wohle der Bürger verrichten“.

Als wichtigen Beweggrund, Nachfolger von Bürgermeister Richard Schnell (CSU) werden zu wollen, nannte Betzin Folgendes: Er wolle die lebens- und liebenswerte Gemeinde Jetzendorf in ihrer jetzigen Form generationsübergreifend erhalten. Er selbst wohne sehr gerne mit Ehefrau Uschi, seiner zweijährigen Tochter und seinem sechsjährigen Sohn in der Gemeinde. Privat hat Betzin ein großes Hobby: den Sport. Ob Laufen, Skifahren, Radfahren oder Klettern – er ist mit viel Freude und Engagement bei der Sache. Auch für die Jagd kann er sich begeistern.

Betzin muss damit rechnen, dass auch die anderen politischen Gruppierungen in Jetzendorf Kandidaten für den Bürgermeisterstuhl ins Rennen schicken. Die Rechtsanwältin Ruth Kudorfer (Freie Bürger) signalisierte, dass sie möglicherweise wieder antreten will. Bei der vergangenen Wahl hatte sie über 20 Prozent eingefahren. „Es ist aber noch gar nichts entschieden“, sagt sie.

Ähnlich bedeckt hält sich Leonhard Sedlmeier von den Parteiunabhängigen. „Es reicht, wenn wir im September konkrete Schritte einleiten“, sagte Sedlmeier. Willi Fritsch teilte mit, dass auch bei der SPD im Gemeinderat noch nicht entschieden sei, wie sich die Sozialdemokraten bei der Frage nach dem Bürgermeisterkandidaten entscheiden werden.