Schweitenkirchen
Bürgermeister zieht den Hut

Anwohner der Holledaustraße in Geisenhausen beweisen bei Pflasteraktion "wahre Größe"

28.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Schweitenkirchen/Geisenhausen (PK) Größe haben in Geisenhausen die Anwohner der Holledaustraße gezeigt. Obwohl sie gegen die Bepflasterung des Grünstreifens waren, haben sie die damit beauftragten Arbeiter in jeglicher Weise unterstützt. Ihre Meinung geändert haben sie deshalb nicht.

Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Schweitenkirchen berichtete Dritter Bürgermeister Karl Schaubeck, dass sowohl die Reparatur der Straßenbeleuchtung in der Kysostraße als auch die Pflasterarbeiten am Seitenstreifen fertiggestellt sind: "Beides erscheint jetzt im wahrsten Sinne des Wortes in einem ganz neuen Licht", sagte er und war ganz begeistert. In diesem Zusammenhang stellte auch Bürgermeister Albert Vogler fest, dass ihm die Baufirma von der guten Zusammenarbeit und dem Entgegenkommen der Anlieger erzählt habe: "Das zeugt doch von wahrer Größe, wenn man gegen ein Projekt ist, aber trotzdem den Arbeitern keine Steine in den Weg legt, sondern ihnen auch noch die volle Unterstützung anbietet. Da kann ich nur meinen Hut davor ziehen!" Die Hoffnung, dass vielleicht das jetzt einheitliche Straßenbild die Gegner mit dieser Pflasterungsaktion versöhnt, erfüllt sich jedoch nicht.

Sowohl der 90-jährige, ehemalige Zweite Bürgermeister Michael Bergmeier und dessen Sohn als auch deren Nachbar Andreas Deuter, die zu den eingefleischten Gegnern zählen, haben den Arbeitern nun Strom, Wasser und sogar einen Stellplatz und Arbeitsfläche zur Verfügung gestellt. "Die Arbeiter können ja nichts dafür", war die einhellige Aussage. An ihrer Einstellung zur Sache an sich hat sich jedoch nichts geändert, im Gegenteil: Die Grünflächenversiegelung ist nur eines ihrer Argumente: "Grün bleibt grün und warum wurden die Ränder nicht abgesenkt? So können weder Mütter mit Kindern noch Behinderte darauf ausweichen. Dieses Geld hätte man besser für einen Gehweg die Schulstraße hoch eingesetzt", so Bergmeier.

Eine weitere Befürchtung ist, dass jetzt womöglich im Sommer gekehrt und im Winter der Schnee weggeräumt werden muss, was Deuter als "Schneetourismus" bezeichnete, da der eben weggeräumte Schnee kurz danach wieder vom Schneepflug zurückgeschoben würde. Er möchte nun von der Gemeinde eine schriftliche Befreiung davon erwirken. "Als Gehweg ist dieser Streifen ja viel zu schmal, eigentlich müsste da ein Schild hin mit der Warnung: Betreten auf eigene Gefahr."

Die Holledaustraße ist in Geisenhausen aber nicht die einzige "Problemstraße". Auch die Kysostraße macht immer wieder auf sich aufmerksam, wenn auch mit ganz anderen Problemen. Eines davon waren die Lampen, die entweder ganz ausfielen oder aber blendeten. Dieses Problem ist gelöst, das andere Ärgernis bleibt bestehen - es geht ums Parken. Die von einer Firma entlang der Straße abgestellten Lkw und Pkw stellen nach Ansicht der Gemeinde eine Behinderung dar. Der Inhaber dieser Firma reagierte aber offenbar nicht auf die diversen Versuche der Gemeinde, das Parkproblem zu lösen und die Bitte, die Fahrzeuge aus seinem Betrieb ordnungsgemäß auf seinem Grundstück abzustellen. Aus diesem Grund entschied sich das Gremium nun zu einem absoluten Park- und Halteverbot in Fahrtrichtung Ortsausgang beginnend vom Anwesen Nieder/Kysostraße bis zum Neubau Öttl.