Wellheim
Bürgermedaille für Erwin Wörle

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde blickt Bürgermeister Husterer auf 2015 zurück und ehrt Bürger

20.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Die Gemeinde Wellheim zeichnete beim Neujahrsempfang zahlreiche engagierte Bürgerinnen und Bürger aus. Die Bürgermedaille in Silber erhielt Erwin Wörle (Mitte). Das Bild zeigt die Geehrten mit Bürgermeister Robert Husterer (2. von rechts), Landrat Anton Knapp (rechts), Bezirksrat Reinhard Eichiner (3. von rechts) und Landtagsabgeordneter Eva Gottstein (links). - Foto: Pruis-Obel

Wellheim (EK) Der Neujahrsempfang der Marktgemeinde Wellheim stand ganz im Zeichen der ehrenamtlich Engagierten. Einer von ihnen wurde besonders ausgezeichnet: Erwin Wörle erhielt die Bürgermedaille in Silber.

Bürgermeister Robert Husterer begründete die Auszeichnung: "Als Marktrat und Ausschussmitglied weit über das normale Maß hinaus" engagierte sich Erwin Wörle für den Markt Wellheim, wie es in der Begründung zur Verleihung der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber heißt. Wörle habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Industriebrache der ehemaligen Glashütte in Konstein immer wieder thematisiert wurde und dadurch die Grundsicherung des kontaminierten Geländes verwirklicht werden konnte. Der 51-Jährige war von 1996 bis 2014 Marktrat, die letzten sechs Jahre sogar Dritter Bürgermeister. Von 2002 bis 2014 war Wörle Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss und hatte ab 2008 den stellvertretenden Vorsitz inne. Zudem war er Teil des Kindertagesstättenausschusses von 2013 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Marktrat ein Jahr später.

Im voll besetzten Saal im Gasthaus "Klettergarten" konnte Husterer neben zahlreichen Vertretern vieler Vereine der Marktgemeinde auch Iris Plichta, die seit diesem Schuljahr die Wellheimer Grundschule leitet, sowie Pfarrer Georg Guggemos und einige Mitglieder des Marktgemeinderates begrüßen.

In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr schlug Husterer den Bogen von Weltereignissen wie den Attentaten in Paris oder Istanbul zur aktuellen Situation in Deutschland: "Terror ist nicht mehr irgendwo, er ist bei uns." So sei es Aufgabe der Weltgemeinschaft, für Frieden zu sorgen, dabei aber auch andere Probleme wie die Eurokrise nicht zu vergessen. Als markante Ereignisse in der Gemeinde nannte er die kostspieligen, aber aus Sicherheitsgründen notwendigen Felssicherungsmaßnahmen an der Straße zwischen Wellheim und Gammersfeld sowie die Sanierung des alten Friedhofs in Koná †stein. "Für die Bevölkerung mit Bauchschmerzen behaftet" sei die Ausbesserung der Regenrückhaltebecken mit den damit verbundenen Beitragsbescheiden gewesen. Zudem sei 2015 die Sanierung der Kindertagesstätte erfolgreich abgeschlossen worden: "Der Ortskern lebt wieder." Die Öffentlichkeit könne sich bei einem Tag der offenen Tür im Juni ein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen.

Auch die Flüchtlingssituation innerhalb der Gemeinde kam zur Sprache. Husterer dankte allen ehrenamtlichen Helfern und den Mitarbeitern der Verwaltung, die viele Stunden in die Betreuung der Asylsuchenden investierten, bemerkte aber auch: "Wir vor Ort lösen jetzt die Probleme, aber auf Dauer ist das eine zu gewaltige Aufgabe für uns."

Landrat Anton Knapp wies in seinem Grußwort darauf hin, dass für Flüchtlingsangelegenheiten seit dem 1. Januar eine Koordinierungsstelle im Landkreis vorhanden sei, die die Verbindung zwischen den Ehrenamtlichen herstellen solle. Die dringlichste Aufgabe sei allerdings weiterhin, den Menschen, die auf der Flucht sind, ein Dach über dem Kopf zu bieten.

Auch Eva Gottstein, Landtagsabgeordnete der Freien Wähler (FW), fand klare Worte zur Flüchtlingspolitik. So sei noch immer zu wenig Sicherheitspersonal vorhanden. Im Landtag achte man darauf, dass Asylfragen nicht zu finanziellen Lasten der Kommunen gingen, aber: "Ohne Ehrenamtliche geht es nicht."

Bezirksrat Reinhard Eichiner gab zu bedenken, dass hinter den Aufnahmequoten immer Menschen und Schicksale stünden, und bat alle Bürger darum, zur raschen Integration der Flüchtlinge beizutragen.