Wolnzach
Bürger sammelt Unterschriften für das Wolnzacher Volksfest

17.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:56 Uhr
Wolfgang Spies hat eine Unterschriftenaktion für das Volksfest gestartet. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Die Sorge um die Zukunft des Wolnzacher Volksfestes und die darüber schwebende Klage haben auch die zentrale Wolnzacher Bürgerversammlung bestimmt. Keine Gewähr, aber Zuversicht vermittelte Bürgermeister Jens Machold (CSU), mobil machen möchte ein Bürger - und Unterschriften sammeln.

"Ich kann Ihnen keine Garantie geben, dass unser 70. Volksfest stattfinden wird", sparte der Rathauschef nicht mit klaren Worten. "Aber ich habe ein gutes Gefühl, denn mehr als wir tun und schon getan haben, kann man einfach nicht machen." Kurz brachte Machold dann die Zuhörer - rund 50 Bürger hatten sich zur Bürgerversammlung für Wolnzach und die Ortsteile am Montagabend im Hopfenmuseum eingefunden - auf den aktuellen Stand: An der Volksfesthalle sei gerade die alte Lichtfront zur Herrnstraße hin geschlossen und mit Porenbeton gefüllt worden, der Kühlcontainer sei abgebaut, die Baumeister- und Spenglerarbeiten vergeben, die Klageerwiderung in Arbeit und gleichzeitig stehe das Angebot zum Gespräch mit der Anwohnerin weiter.

"Das ist Teil unserer Kultur, wir wollen dieses Volksfest so feiern, wie es ist und war", sprach er sich noch einmal für diesen Standort aus, der auch im Rahmen des Isek-Prozesses als optimal bewertet worden sei. Der Markt arbeite intensiv an einer Umsetzung des Lärmschutzkonzeptes, das von übergeordneten Fachbehörden im Zuge des von eben derselben Anwohnerin angestrengten Petitionsverfahrens positiv bewertet und vom Landtag einstimmig verabschiedet worden war. Und als sich kurz vor einer Bauausschusssitzung die Möglichkeit zu einem kurzen Gespräch mit der Anwohnerin ergeben habe, da habe er schon geglaubt, dass "der Bann gebrochen" sei. Postwendend habe die Anwohnerin dann jedoch den Antrag auf Baustopp und wenig später die Klage folgen lassen. "Kein gutes Ergebnis ist das für mich", so Machold.

Dennoch sei der Markt gesprächsbereit "sofern das überhaupt gewünscht ist". Apropos Wunsch, da sei es auch an der Zeit, mit Gerüchten aufzuräumen: Es sei nämlich nicht der Wunsch des Marktes, diese Halle zur Partylocation auszubauen, im Gegenteil wolle man nur Sicherheit für das, was jetzt stattfindet. Machold: "Partys gehören hier nicht her, sondern in die Siegelhalle."

Wie sehr das Volksfest die Menschen bewegt, das bekommt Wolfgang Spies zu spüren. Nach seinem in unserer Zeitung veröffentlichten Leserbrief sei er von vielen Leuten angesprochen worden, alle hätten ihm vermittelt, was dieses Volksfest ihnen eigentlich bedeutet. "Warum tut man denn da nichts?", das habe ihn am Wochenende eine ältere Dame gefragt - und das habe ihn nachdenklich gemacht. "Dieses Volksfest gehört zu uns - und zwar genauso, wie es ist", trat Spies vor die Versammlung. Kinder- und Seniorentag, Hopfenköniginnenwahl, Betriebs- und Nachbarschaftsabende, Festgottesdienst - das alles verbinde man auch mit Erinnerungen, das sei für viele Teil ihres Lebens geworden. Um das einmal schwarz auf weiß zu dokumentieren, ohne jemanden angreifen zu wollen, wolle er eine Unterschriftensammlung organisieren: "Damit alle, also Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen ausdrücken können, dass sie dieses Volksfest genauso wollen, wie es jetzt ist."

Das Ganze sei aber keine Aktion des Marktes, stellte Bürgermeister Jens Machold klar, sondern eine reine Privatinitiative dieses Bürgers. Eine aber, die offensichtlich ankommt, denn nach Ende der Versammlung unterschrieben gleich die ersten Bürger auf Spies' Liste. Fragen dazu beantwortet er unter Telefon (08442) 9627420.

Karin Trouboukis