Bürger an die Urnen bringen

12.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:04 Uhr

Der CSU-Kandidat und amtierende Bürgermeister Hans Harrer.

Dollnstein (baj) Auch in der Marktgemeinde Dollnstein haben die Bürger am Sonntag nochmals die Qual der Wahl. Sie können "Bewährtes fortsetzen", so das entsprechende Werbebanner auf den Wahlplakaten des amtierenden Bürgermeisters Hans Harrer (CSU). Oder sie setzen auf "Den Wechsel wählen" und entscheiden sich für Harrers Herausforderer Wilhelm Radmacher von der SPD.

Bei der Wahl am 3. März hatte Harrer 752 Stimmen oder 46,13 Prozent erhalten. Radmacher vereinigte 494 Stimmen oder 30,31 Prozent auf sich. Der dritte Kandidat, Werner Schneider von den Freien Wählern, hatte 23,56 Prozent bekommen. In fast allen Stimmbezirken konnte der amtierende Bürgermeister einen zum Teil sehr deutlichen Vorsprung einfahren, nur nicht in Obereichstätt. Dort kam Wilhelm Radmacher auf 52,03 Prozent und Harrer auf 30,01 Prozent.

Groß in den Wahlkampf einsteigen will Harrer nicht mehr. Es sei alles gesagt, was Programme und Ziele betreffe, erklärt der gelernte Katastertechniker. Er wolle die Bürger nicht nochmals mit Wahlprogrammen konfrontieren. Der Bürger sei doch schon "übersättigt". Er bitte um die Stimmen und um das Vertrauen der Wähler, weil er "weiter für alle Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Gemeinde weiterarbeiten und für alle zu jeder Zeit ansprechbar" sein wolle. Das Begonnene müsse zum Abschluss gebracht und für neue Vorhaben müssten die Weichen gestellt werden. Eine weitere Bitte richtet Harrer noch an alle Bürger: Sie sollten unbedingt zur Wahl gehen. "Denn nur, wer seine Stimme abgibt, wählt auch."

Wilhelm Radmacher ist der Meinung, dass die Ziele für die nächsten sechs Jahre durch Notwendigkeiten bestimmt werden, und sich daher wohl wenig unterscheiden werden. "Darum ist es für die Entscheidungsfindung wichtig, welche Wege zur Verwirklichung der Ziele beschritten werden." Hier gebe es doch deutliche Unterschiede, so der Polizeibeamte.

Schwerpunkte will der SPD-Kandidat bei der finanziellen Situation der Marktgemeinde setzen. Eine Verbesserung der Finanzen will er durch rechtzeitige Haushaltsplanung und ständige Überwachung erreichen. Die Arbeiten an der Burg müssten zügig weitergeführt und beendet werden, damit andere notwendige Maßnahmen in Angriff genommen werden können. Der Gemeindeanteil für die Burgsanierung müsse durchgängig bei etwa zehn Prozent gehalten werden.

Radmacher will die Jugendarbeit in den Vereinen unterstützen und Privatinitiativen fördern. "Jugendhütten und Container sind zwar ein erster Schritt, aber für eine aktive Jugendarbeit viel zu wenig", sagt der SPD-Ortsvorsitzende.

Die Feuerwehr Obereichstätt müsse ein neues Gerätehaus bekommen. Die jetzigen Räumlichkeiten seien unzumutbar und teils gesundheitsgefährdend. Auch wolle er als Bürgermeister den gemeindlichen Immobilienbesitz sanieren, und damit das Vermögen der Kommune steigern. Ferner müsse die Lebens- und Wohnqualität in der Gemeinde durch weitere Verbesserung der Trinkwasserqualität, umweltschonende Klärschlammentsorgung, Lärmschutz und Anbindung an den Verkehrsverbund Nürnberg gesteigert werden. "Ich werde ein Bürgermeister der Straße sein, um Anregungen der Bürger aufzunehmen, Missstände aber auch selbst zu erkennen und abzustellen", verspricht Radmacher.