Bühnenkunst und heiteres Beisammensein

03.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:39 Uhr

Bühne frei: Die Laienspielgruppe führte das Lustspiel "Der Horoskopwastl" auf. Zur Freude der zahlreichen Besucher. - Foto: Wittmann

Kottingwörth (DK) "Vorhang auf!" hieß es beim Auftritt der Theaterspielgruppe beim Dorffest im Treffer-Stadel in Kottingwörth. Außerdem gab es ein abwechslungsreiches Programm und jede Menge gut gelaunter Besucher.

Endlich konnte die Theatergruppe wieder auf einer richtigen Bühne mit genügend Platz, einem liebevoll gestalteten Bühnenbild und einem professionellem Vorhang spielen. Dass die Kottingwörther Laienspielgruppe schon auf eine lange Tradition zurückblicken kann, zeigt sich auch daran, dass Günter Eibner für sein 20-jähriges Bühnenjubiläum geehrt wurde. Sowohl die Theaterspieler als auch Brigitte Frauenknecht, Vorsitzende des Vereins für Tradition und Kultur in Kottingwörth, bedankten sich bei Klaus Mayer, ohne dessen unermüdlichen Einsatz die Bühne nie rechtzeitig fertig geworden wäre.

Schwung und Spielwitz

Bei der Premiere des Lustspiels "Der Horoskopwastl" zogen vor allem die männlichen Darsteller richtig vom Leder und zeigten mit Schwung und viel Spielwitz, wie man sich eine Männerwirtschaft fernab von allem weiblichen Einfluss vorzustellen hat. Auf der Bühne ging es ganz schön turbulent zu, von Sauberkeit und Ordnung keine Rede. Denn die vier "Mannsbilder", der Wastl (Klaus Rieger), der Sepp (Günter Eibner), der Vitus (Gerhard Paulus) und der etwas jüngere Flori (Markus Hackbarth), wollen ihre Freiheiten auf einer einsamen Hütte hoch über dem Tal genießen, nachdem der Wastl für sie ein furchtbares Schicksal unter dem Pantoffel aus den Sternen herausgelesen hat. Um endlich dem Regiment ihrer schon angetrauten oder befreundeten "Weibsbilder" zu entfliehen, halten sie es wochenlang in der Behausung aus, obwohl sie von ihren Kochkünsten alles andere als begeistert sind.

Da knallt schon mal ein Gipsknödel an die Wand oder stürzt der Tisch mitsamt den Tellern um, sodass es reichlich zerdeppertes Geschirr aufzuräumen gibt – auch eine große Schwäche der vier Einsiedler. Selbst ein eingeschmuggelter Unterrock bringt sie nicht vom Weg ab. Der Annamirl (Marianne Mayer), der Walli (Elisabeth Wittmann) und der Vroni (Veronika Schneider) kommt das kalte Grausen, als sie heimlich in die Hütte schleichen und das Chaos erblicken. Aber Scherben bringen ja bekanntlich Glück, und der weiblichen Raffinesse sind die Männer seit jeher unterlegen, sodass sie am Schluss – ganz und gar nicht zimperlich – die Verhältnisse wieder zurechtrücken. Nicht nur das hervorragend gespielte Stück kam beim Publikum gut an, auch die besondere Atmosphäre des Jurastadels trug mit zum Gelingen der Premiere bei.

Auch der Wettergott hatte es gut gemeint und schickte Sonnenschein mit sommerlichen Temperaturen. Trotz etlicher Feste in den Nachbarorten war der Treffer-Stadel immer bestens besucht. Beim bunten Abend sorgten die Kinder für die Glanzpunkte. Zuerst überraschten die "Pinguin Dance Kids" und anschließend die etwas älteren Mädels der "Crazy Dance Gang" mit ihren Auftritten, die Inge Weigl-Vogl mit ihnen einstudiert hat. Das Schätzspiel der Jugend gewann souverän Marina Götz.

Die drei "Altmühl-Buam" unterhielten die Gäste mit ihrer zünftigen Musik bis kurz nach 1 Uhr. Danach gab es für einige noch eine lange Nacht in der Bar. Den nächsten traditionellen Höhepunkt bildete am Sonntagnachmittag das Kasperltheater mit Ludwig Richter. In gemütlicher Biergartenatmosphäre trafen sich dann Jung und Alt bei Kaffee und Kuchen und bewunderten die Exponate der Oldtimer-Ausstellung oder vergnügten sich auf der angrenzenden Spielwiese.

Am Freitag, 6., und Samstag, 7. Juli, tritt die Theatergruppe um 20 Uhr nochmals im Treffer-Stadl auf.