Eichstätt
"Brunnenvergifter eindämmen"

Grüne scheitern im Kreistag mit Antrag auf Glyphosat-Verzicht

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Eichstätt (smo) Einen Antrag der Grünen auf einen Verzicht von Glyphosat-Ausbringung auf kreiseigenen Flächen sowie eine Klausel, dass dieses Mittel auf verpachteten Flächen nicht ausgebracht werden darf, hat der Kreistag mehrheitlich abgelehnt.

Die Debatte zuvor war streckenweise recht emotional. "Wir wollen diese Gifte möglichst aus dem Verkehr haben", begründete Grünen-Fraktionssprecher Klaus Bittlmayer den Antrag.

Der Landkreis verwies darauf, dass Pflanzenschutzmittel seit 1989 nicht auf landkreiseigenen Grünanlagen verwendet werden dürfen. "Wir üben hier Enthaltsamkeit", sagte Landrat Anton Knapp.

"Die Landwirtschaft braucht dieses Mittel nicht", schimpfte Christoph Daum (ÖDP), selbst Bio-Landwirt. "Wir können nicht alles reglementieren, dann müssen wir auch alles kontrollieren", mahnte Anton Haunsberger (FW). "Wir müssen aber diese Brunnenvergifter eindämmen", sagte Albert Dirsch (ÖDP). "Hier geht es um eine Entscheidung für die Gesundheit." Tanja Schorer-Dremel (CSU) verwies darauf, dass es "sehr verantwortungsvolle Bauern" gebe. Zudem belegten groß angelegte "und nicht bezahlte Studien", dass Glyphosat "keine Schäden" hervorrufe. "Bei sachgerechter Anwendung" sei auch keine Grundwasserbelastung festzustellen.

Bernhard Sammiller (CSU) räumte ein, vor einem Zwiespalt zu stehen. Aber seine Fraktion wolle nicht, dass Landwirte, die zugelassene Pflanzenschutzmittel verwenden, nun keine Pachtverträge mehr vom Landkreis bekämen. Außerdem sei das Herbizid für Zwischenfrüchte in Bayern zugelassen, ergänzte sein Kollege Norbert Hummel. "Man muss hier zwischen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten abwägen", seine Fraktion entscheide nach der wissenschaftlichen Seite. Letztlich lehnte der Kreistag den Antrag mit 31 Stimmen ab.