Brunnen
Brunnen: Wegen hoher Schulden noch lange keine Panik

Für den Bau der Kinderkrippe nimmt die Gemeinde einen weiteren Kredit auf Haushaltsvolumen bei 5,4 Millionen Euro

18.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Kritisch und dennoch hoffnungsvoll blicken Kämmerer Manfred Reim (l.) und Bürgermeister Thomas Wagner auf den Haushalt. - Foto: Preckel

Brunnen (SZ) 2017 sei ein sehr schwieriges Haushaltsjahr für die Gemeinde Brunnen, sagte VG-Kämmerer Manfred Reim. Denn die Aufnahme eines weiteren Kredites werde notwendig sein, um den geplanten Neubau einer Kinderkrippe finanzieren zu können.

Insgesamt habe der Gemeindehaushalt, den der Rat einstimmig absegnete, ein Volumen von rund 5,4 Millionen Euro, sagte der Kämmerer.

Dass die Finanzlage nicht unbedingt berauschend sei, gestand auch Bürgermeister Thomas Wagner ein, betonte jedoch: "Wir machen nur Sachen, die wir unbedingt brauchen." Dazu gehöre eben der Bau einer neuen Kinderkrippe, die insgesamt eine Millioneninvestition bedeute und für die zunächst für das laufende Jahr ein Kredit von 300 000 Euro aufgenommen werden müsse. Das treibe den Schuldenstand weiter nach oben, der mittlerweile bei 2,2 Millionen Euro angekommen sei. "Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 1349 Euro", rechnete der Kämmerer vor. In den Zahlen seien Ausgaben für den geplanten Kanalanschluss von Brunnen nach Schrobenhausen noch gar nicht enthalten, weil das zuständige Ingenieurbüro hierfür noch keine Kosten ermittelt habe.

"Ich glaube aber, dass wir dennoch auf einem guten Weg sind", milderte der Bürgermeister die Bedenken wegen der Schuldenlast ab. Chancen, aus der Finanzmisere herauszukommen, sieht Wagner vor allem im weiteren Verkauf von Bauplätzen und hier vornehmlich im Baugebiet Am Anger in Hohenried. Dort - wie auch zum Beispiel im Gewerbegebiet Brunnen - sei die Gemeinde schließlich in enorme Vorleistungen getreten, die sich bei weiteren Abverkäufen refinanzieren würden.

Als erfreulich bezeichnete es der Kämmerer, dass im Abschnitt "Steuern und allgemeine Zuweisungen" des Haushaltsplans höhere Einnahmen zu vermelden sind. Diese seien vornehmlich auf Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Einkommensteuer (siehe Kasten) zurückzuführen.

Investieren will die Gemeinde Brunnen weiterhin kräftig: Im Plan stehen Vorhaben mit einer Summe von 2,6 Millionen Euro. Angesetzt sind darunter für 2017 neben dem Krippenbau (650 000 Euro) die Breitbanderschließung mit 292 000 Euro, die Erschließung des Baugebiets Am Anger II mit 364 000 Euro und auch die Sanierung des Bahnübergangs in der Bavariastraße.