Wolnzach
Briefe an das Christkind

Himmlisches Postamt am Rathaus: Markt und Gewerbe möchten trotz Corona Lichtblicke im Advent setzen

26.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:40 Uhr
Das Christkindl-Postamt am Rathausplatz ist ab sofort geöffnet, Vera Wolf vom Markt Wolnzach hat es hübsch dekoriert. −Foto: Trouboukis

Wolnzach - Das Christkind kommt - trotz Corona. Diese Botschaft ist seit wenigen Tagen auf dem Wolnzacher Rathausplatz offensichtlich, denn dort hat es sein Postamt aufgebaut: Ab sofort können dort alle Kinder Briefe einwerfen und bekommen ganz bestimmt noch bis Weihnachten eine Antwort. Lichter, rote Schleifen, grüne Zweige - obwohl heuer vieles, was ansonsten zur Vorweihnachtszeit gehört, gestrichen ist, möchte Wolnzach so besinnliche Stimmung zaubern - und zum Spaziergang durch das Zentrum einladen.

Zweige schneiden und binden, Hütten und Buden zimmern, ausbessern, Christbäume holen und aufstellen, Leitungen legen, für Absperrungen sorgen, und ganz viel dekorieren. Viel Arbeit machen sich der Markt Wolnzach und sein Gewerbe alle Jahre wieder in der Vorweihnachtszeit - gerade in Vorbereitung auf die Illumination, das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung, und den Christkindlmarkt. Dass es das alles heuer nicht geben wird, ist hinlänglich bekannt - und es fehlt auch denen, die sich damit immer große Mühe gegeben haben: "Wir haben das immer gern gemacht", sagt beispielsweise Markus Mirlach vom Wolnzacher Bauhofteam. Und natürlich waren alle sofort im Boot, als es dann doch einiges zu tun gab, denn trotz der zahlreichen durch Corona bedingten Streichungen soll es Lichtblicke geben - zum Sich-Freuen für alle. "Gerade in der dunklen Jahreszeit", sagt beispielsweise Michaela Eisenmann vom Marktservice. Gerade, weil es heuer keine Illumination, keine Feier mit Kindern und gemütlichem Beisammensein am Rathausplatz geben wird. Termin für die Illumination wäre - eigentlich - an diesem Wochenende zum ersten Advent gewesen, traditionell hätte der Gewerbeverband gerne auch heuer die Feier organisiert, mit Nikolaus, Engelchen, Tanz und Musik und dazu am Ende Adventskalender an die Kinder verteilt. "Wir bedauern sehr, dass es das heuer nicht geben kann", so Gewerbeverbandsvorsitzender Klaus Schuster. Aber trotzdem sollen die Kinder ihre Adventskalender bekommen: "Die Kalender werden in verschiedenen Mitgliedsbetrieben ab sofort verteilt." Welche Geschäfte und Betriebe das sind, das sei entweder durch einen im Schaufenster ausgestellten Adventskalender zu erkennen oder aber durch entsprechende Einträge auf der Homepage. Auch wird es die beliebte Stiefelaktion des Gewerbeverbands wieder geben - trotz Corona: Kinder bis zehn Jahre können zwischen dem 30. November und dem 5. Dezember Stiefel in den Geschäften abgeben und bekommen sie gefüllt zurück; die teilnehmenden Geschäfte haben entsprechende Plakate aufgehängt. Auch der Adventskalender läuft ab 1. Dezember in Zusammenarbeit mit dem Marktservice: Pro Einkauf ab zehn Euro kann man an der Verlosung teilnehmen, für die täglich ein Türchen geöffnet wird. Zusätzlich organisiert der Gewerbeverband zum entspannten Weihnachtseinkauf in Wolnzach vier lange Einkaufssamstage: Jeweils vor den Adventssonntagen haben ausgesuchte Geschäfte im Zentrum bis 16 Uhr geöffnet.

Menschenansammlungen sind verboten, Spaziergänge mit der Familie sind erlaubt. "Wir möchten, dass die Menschen trotz dieser schwierigen Zeit oder gerade deshalb in Wolnzach besinnliche Tage erleben können", sagt Vera Wolf vom Marktserviceteam. Sie ist ein erklärter Weihnachtsfan, lässt sich die Vorfreude nicht verderben - privat wie beruflich. Deshalb hat sie in den vergangenen Tagen fleißig dekoriert, hat dafür gesorgt, dass beispielsweise am Rathausplatz grüne Zweige mit roten Schleifen hängen, hat zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen viel umgesetzt, "damit sich die Menschen freuen können". Beispielsweise beim "Besinnungspfad", der an der Rathaus-Nordseite hinunter zum Tonellibrunnen führt, am Rathausplatz, an dem das für den Christkindlmarkt erdachte und gefertigte "WoKi", das Wolnzach-Kitz, an verschiedenen Stellen hervorlugt, am Marienplatz, wo ein kleines Hexenhäuschen aufgebaut ist, am Marktservice-Schaufenster mit dem großen Adventskalender - und natürlich am Christkindlpostamt, das ab sofort geöffnet ist: Bis zum vierten Adventssonntag können die Kinder dort ihre Briefe ans Christkind abgeben und bekommen noch bis Weihnachten eine Antwort. Versprochen.

WZ

Karin Trouboukis