Braunbär Bruno "irgendwie lieb gewonnen"

26.06.2006 | Stand 03.12.2020, 7:46 Uhr

Eichstätt (smo) Keine fünf Stunden nach der Abschussfreigabe war es auch schon um Braunbär "Bruno" geschehen. Gestern am frühen Morgen ist der "Problembär" im Landkreis Miesbach erlegt worden. I lse Jenuwein (58), Geschäftsfrau aus Eichstätt, ist vom Abschuss nicht sonderlich angetan: "Wir haben den Bruno ja schon irgendwie lieb gewonnen. Aber die Sicherheit der Menschen geht einfach vor."

Heinz Gräfensteiner (55), Rettungsassistent aus Eichstätt: "Ich bin ja grundsätzlicher Gegner solcher Dinge und der Meinung, dass es andere Möglichkeiten gegeben hätte. Mich verwundert aber, dass die finnischen Jäger kaum weg sind, und der Bär schon abgeschossen wird."

Erik (31), Bankkaufmann, und Michaela Stummer (28), Bürokauffrau aus Annaberg im Erzgebirge hätten es besser gefunden, den Bären einzufangen. Schließlich ginge es in Kanada ja auch. Überraschend sei es aber, dass es ein Braunbär wieder nach Deutschland geschafft habe.

Johannes Schleißheimer (19), Schüler, aus Eichstätt: "Ich finde es falsch, dass Bruno abgeschossen wurde. Zuerst holt man Spezialisten und dann schießen wir ihn doch wieder selber ab. Ihn lebend zu fangen, wäre eine bessere Alternative gewesen."

Stefan Wingen (29) und Ulrich Schnalzger (38), Diplomtheologen aus Eichstätt, sind enttäuscht, dass die finnischen Experten den Bär nicht fangen konnten. Schließlich gehöre er auch zur Schöpfung. Der Korbiniansbär im Wappen des Papstes weise darauf hin, dass das Tier schon immer als Helfer der Menschen gegolten habe.