Neuburg
Brandschutz kostet drei Millionen

17.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:03 Uhr

Vor 30 Jahren ließ der Landkreis die Alte Kaserne in Neuburg zum Landratsamt umbauen. Das frühere Domizil des Fünfzehnerregiments ist weitgehend entkernt und erneuert worden (links). Natürlich gab es auch ein neues Dach (rechtes Bild). Jetzt sind erhebliche Mängel im Brandschutz festgestellt worden. Der Kreis rüstet deswegen nach. Die Sanierung damals galt als architektonische Leistung. - Fotos: r

Neuburg (r) Der Brandschutz wird richtig teuer für den Landkreis. Allein die Nachrüstung von vier Schulen und des Landratsamtes erfordert einen Kostenaufwand von drei Millionen Euro. Beim Umbau der Alten Kaserne zum Landratsamt seien einige Auflagen der Baugenehmigung nicht eingehalten worden.

Der Umbau sei auch teilweise anders als genehmigt ausgeführt worden. "Deshalb besteht dringlicher Handlungsbedarf", erklärte Landrat Roland Weigert gestern im Bau- und Vergabeausschuss. Die parteifreien Bürgermeister Albin Kaufmann und Karl Seitle murmelten von "Schwarzbau". Landrat Weigert sagte, OB Gmehling habe den umfangreichen Brandschutz zuletzt häufig in Frage gestellt. Jetzt gehe man davon aus, dass "die Nachrüstung doch wohl im Interesse der Stadt ist".

Der Umbau der Alten Kaserne von Kurfürst Karl Theodor war 1980 vom Stadtbauamt genehmigt worden. Kreisrat Reinhardt Reißner (CSU) verteidigte gestern die Umwandlung zum Landratsamt (unter Walter Asam) mit dem bekannten Architekturprofessor Werner Fauser. "Es ist ein gelungener Umbau, und es war eine andere Zeit, was den Brandschutz betrifft", so Reißner, der in den 70er Jahren schon Kreisrat gewesen war. Er ist einer der wenigen verbliebenen Mandatsträger, die 1984 ins neue, alte Landratsamt mit umgezogen waren.

Die Nachrüstung bezeichnet er als übertrieben. "Die Gaudi kostet uns eine Million", kommentierte auch Klaus Brems (FW). Roland Weigert antwortete darauf, beim Brandschutz sehe er Null Toleranz, "das sind wir unseren Kunden und unserem Personal schuldig".

Das Gremium nahm letztlich das Brandschutzkonzept zur Kenntnis und segnete die Nachrüstung des Landratsamtes einstimmig ab.

650 000 Euro kostet die Nachrüstung mit Schutztüren und einem "Bypass" für den großen Sitzungssaal. Zusammen mit einer neuen Elektroinstallation und einem neuen Notstromaggregat gibt der Kreis eine Million Euro aus.

Es gehe nicht um die maximale Erfüllung des von Fachbüros vorgelegten Brandschutzkonzeptes. Das wäre finanziell kaum bezahlbar. Landrat Weigert: "Unser Brandschutz konzentriert sich auf das unabdingbare Schutzziel Leib und Leben".