Rückruf bei VW
Brandgefahr im Motorraum: Mehrere Marken betroffen - auch Audi

31.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:30 Uhr
Neuerlicher Rückruf bei VW: Der Konzern muss viele Baureihen gleich mehrerer Marken in die Werkstatt holen. Betroffen sind VW, Audi, Skoda und Seat. −Foto: Stratenschulte, dpa

Wolfsburg/Ingolstadt - Dem Volkswagen-Konzern steht ein großer Rückruf ins Haus.

Betroffen sind laut der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) so ziemlich alle wichtigen Marken des Wolfsburger Unternehmens. Nach Angaben des ADAC müssen am Ende bis zu 40.000 Fahrzeuge allein in Deutschland zurück in die Werkstatt - und das gleich für zwei Termine.

Aber der Reihe nach: Wie das KBA in einer jüngst veröffentlichten Rückrufauskunft mitteilt, geht es um die "ungenügende Befestigung der Motor-Designabdeckung. " Diese ist aus Plastik gefertigt. Durch eine Verschiebung könnte es zu Berührungen mit heißen Teilen und in der Folge zum Brand im Motorraum kommen, so die Flensburger Behörde.

Welche Baureihen sind betroffen?

Da der VW-Konzern bei vielen Teilen auf Synergien - also letztlich auf gleiche oder zumindest ähnliche Komponenten - setzt, sind auch entsprechend viele Baureihen betroffen. Bei der Kernmarke Volkswagen handelt es sich laut KBA um die Modelle T-Roc, Golf, Passat, Tiguan und Arteon der Baujahre 2020 bis 2022. Bei der tschechischen Tochter Skoda sind Superb, Kodiaq und Octavia der gleichen Baujahre betroffen. Ebenfalls aus den Jahren 2020 bis 2022 muss die Ingolstädter Audi AG den TT und den Q3 zurückrufen. Und bei der spanischen Tochter Seat ist der Tarraco der Baujahre 2021 und 2022 dabei. Auch die Cupra-Modelle Ateca, Leon und Formentor sind Teil des Rückrufs.

Die Rückrufe der Baureihen von VW und Audi sind bereits als überwachte Rückrufe gekennzeichnet. Der Fahrzeughalter muss also in die Werkstatt, um im schlimmsten Fall nicht die Stilllegung seines Autos durch die Behörden zu riskieren. Für die Modelle von Skoda und Seat ist dies noch in Untersuchung. Bislang sind dem Flensburger KBA 16 Schadensfälle bekannt - allesamt bei Modellen der Marke Volkswagen. Zwei Touren zur Werkstatt des Vertrauens könnten im Übrigen deshalb nötig werden, da beim ersten Besuch schlicht die fragliche Abdeckung entfernt wird - ein Eingriff von wenigen Minuten. Erst beim zweiten Termin wird das neue und stabilere Bauteil montiert. Das liegt nach Angaben des ADAC daran, dass die neue Verkleidung aktuell nicht lieferbar sein soll.

ADAC hält teilweise Selbsthilfe für möglich

Die betreffenden Plastikkappen werden bei nahezu allen Autobauern vor allem aus optischen Gründen als Blende auf den Motor gesetzt. Der ADAC rät handwerklich versierteren Autofahrern, um eine mögliche Brandgefahr selbst zu beseitigen, diese Abdeckung einfach selbst zu entfernen. Wer dies nicht will oder kann, sollte sich rasch mit seiner Werkstatt in Verbindung setzen.

DK

Christian Tamm