Eichstätt
Brandbrief des Stadtheimatpflegers

14.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:59 Uhr

Eichstätt (kno) Hart ins Gericht geht Stadtheimatpfleger Rainer Tredt mit dem Stadtbauamt. Der Bauantrag zu Turmgasse 3 liege der Behörde bereits seit Anfang August vor, schreibt Tredt in seiner Stellungnahme: „Mehrere Monate Verzögerung erscheinen von Haus aus bürgerunfreundlich und nicht angemessen.“ Mit einer derartigen Politik „wird die Denkmalpflege auch noch die letzten verschrecken, sich zu engagieren“. Tredt weiter: „Eigentlich sollten wir uns glücklich schätzen, wenn sich eine junge Familie engagiert und in der Altstadt leben will und sich dabei auch noch einer Beinahe-Ruine, die kein Einzeldenkmal ist, annimmt.“

Zum Vorgang selbst berichtet Tredt von Kommunikationsproblemen: So seien die Planungen des Stadtbauamts der Gebietsreferentin des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (BLFD), Christine Schneider, nicht vorgelegt worden. „Gleichermaßen hätte Frau Dr. Schneider beim jüngsten Amtstag in Eichstätt gut und gerne mit den Eigentümern sprechen können. Ihre Abreise vorzuschieben, ist haltlos.“ Die vorliegende Stellungnahme des BLFD scheine aus diesen Gründen „nur eingeschränkt verwertbar“, so Tredt. Er bitte daher den Bauausschuss, dem Vorhaben wie beantragt zuzustimmen.

Stadtbaumeister Manfred Janner hielt es in der Sitzung für „fragwürdig“, dem Bauamt Verzögerung vorzuhalten, wenn die Stellungnahme des Stadtheimatpflegers auch erst jetzt vorliege. Grundsätzlich würden Bauherren immer zu den Terminen mit dem BLFD eingeladen. Janner weiter zum Thema Bauanträge: „Wenn’s pressiert, einfach bei uns vorsprechen.“ Es gebe auch die Möglichkeit von Teilgenehmigungen.