Neuburg (r) Begegnungen, Gespräche, Freundschaften – die Städtepartnerschaft zwischen der Kreisstadt Neuburg und dem tschechischen Jesenik hat sich seit 2000 gut entwickelt. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling sieht die Beteiligten als „ehrenhafte Botschafter des europäischen Gedankens.“ Eine Delegation aus Jesenik war zu Gast in Neuburg.
Gemeinsam mit den Neuburgern feierte man das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft – natürlich auf dem Schlossfest. Der OB begrüßte Stadträte, Stadtmitarbeiter und seine Bürgermeisterkollegen Adam Kalous (Jesenik), Rostislav Kacora (Vidnava) und Bürgermeisterin Vlasta Koci (Velka Kras). Mit dabei war auch Vidnavas Ehrenbürger Dekan Anton Otte, einer der Wegbereiter der deutsch-tschechischen Verständigung.
Es seien vor allem die Heimatvertriebenen gewesen, so OB Gmehling, die sich im Sinne der Verständigung um partnerschaftliche Beziehungen bemüht hätten. Die Wurzeln zum Altvaterland ließ der Heimatbund Weidenau und Großkrosse niemals abreißen. Die Stadt Neuburg habe vor genau 60 Jahren die Patenschaft für den Heimatbund übernommen.
In Jesenik und in den anderen Partnergemeinden „haben wir bei allen Begegnungen stets eine herzliche und gastfreundliche Atmosphäre gespürt“, bedankte sich der Oberbürgermeister bei den Partnern aus Jesenik. Die Freundschaft sei von Anfang an herzlich gewesen, habe an Tiefe gewonnen und werde von den Bürgern getragen. Bernhard Gmehling: „Europa ist nicht ein Konstrukt, sondern das sind wir alle, und jeder Einzelne kann dazu beitragen, am gemeinsamen Haus weiterzubauen.“
Die Partnerschaft Neuburg-Jesenik war im Jahr 2000 besiegelt worden. Die Bürgermeister Günter Huniar und Jiri Kratky unterzeichneten die Urkunden. „Einfädler“ war der mittlerweile verstorbene Professor Rudolf Grimme gewesen. „Ohne ihn wäre die Partnerschaft nicht zustande gekommen“, ist sich SPD-Politiker Michael Kettner sicher. Vorreiter waren ferner Landrätin Vilena Novotna und Landrat Richard Keßler mit ihrer Kreis-Partnerschaft 1997.
OB Gmehling überreichte als Gastgeschenk eine Fotodokumentation über 15 Jahre Partnerschaft. Eva Jedlickova, Stadträtin und Schulleiterin, revanchierte sich unter anderem mit einem Bierfässchen.
Rudi Hammer und Heidi Wolter übersetzten perfekt. Die 68-Jährige war 1969 – während Dubceks Prager Frühling – von einem Besuch bei ihren Eltern in Neuburg nicht mehr nach Tschechien zurückgekehrt.
