Ingolstadt
Bosco, Swept Away, Erhard: Schließungen in der Donaustraße

18.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:24 Uhr
In der Donaustraße hingegen herrscht derzeit alles andere als lebendige Terrassenatmosphäre. Hier haben mit dem Bosco und dem Swept ayaw gleich zwei Lokale in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander geschlossen. In der Häuserzeile rechts im Hintergrund ist das Stammhaus der Bäckerei Erhard zu sehen (3. v. l.). Die Filiale dort wird wegen Umbaumaßnahmen am Gebäude ab September bis auf Weiteres geschlossen. −Foto: Brandl, Michae

Die Innenstadtgastronomie in der Donaustraße ist in der Virus-Krise ordentlich in Bewegung geraten.

Quasi „über Nacht“ – so war aus dem Umfeld zu hören – gingen im Restaurant Bosco  nach einem Pächterwechsel vor knapp einem Jahr an der Donaustraße die Lichter aus. Knapp fünf Jahre existierte das italienische Feinschmeckerlokal, das vor etwa zwei Jahren schon einmal für geraume Zeit – offenbar wegen Unstimmigkeiten mit dem Vermieter, wie öffentliche Informationen nahelegten – geschlossen war, den Betrieb dann aber wieder aufnahm. Das chaotische Bild im Innern des Lokals, das sich derzeit Passanten beim Vorbeigehen erschließt, lässt eine zeitnahe Wiedereröffnung nicht unbedingt vermuten: Es wirkt, als seien Theke, Geräte und Maschinen in aller Eile abmontiert worden. Einrichtungsgegenstände liegen unaufgeräumt herum. Mehr zu den Hintergründen, die zu der augenscheinlich abrupten Schließung führten, war aktuell nicht in Erfahrung zu bringen.

 

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Direkt im Nachbargebäude hat sich nun offenbar auch das Swept away endgültig verabschiedet. Vor einigen Tagen ist sogar das Namensschild über dem Eingang abmontiert worden – ein wohl untrügliches Indiz dafür, dass das seinerzeit erste vegetarische Restaurant in Ingolstadt Geschichte sein dürfte. Aus dem Umfeld des Lokals war zu erfahren, dass es zuletzt Differenzen wegen der Weiterführung des Namens gegeben haben soll. Das Swept away wurde 1996 als Jamaican Freestyle Bar eröffnet, 2010 erfolgte ein Pächterwechsel. Ende vergangenen Jahres hörte Ines Weinfurtner nach knapp zehn Jahren aus privaten Gründen als Wirtin auf, ein Nachpächter stand aber bereit. Er eröffnete nach einigen Verzögerungen Ende Januar wieder. Mit Beginn der Corona-Beschränkungen ruhte der Betrieb dann erneut. Seitdem war über die Zukunft des Swept away weder in den sozialen Netzwerken noch über andere Kanäle etwas in Erfahrung zu bringen.

Weinfurtner erklärte unserer Zeitung am Telefon, sie wisse nicht genau, warum das Lokal geschlossen sei. Sie bestätigte jedoch, dass zwischen dem neuen Inhaber und ihr noch nicht alle geschäftlichen Angelegenheiten geklärt seien. Die Weitervermietung sei letztlich aber durch den Hauseigentümer erfolgt.
An der Donaustraße macht – zumindest vorläufig – ein weiteres Geschäft mit Café-Betrieb zu. Die Bäckerei Erhard schließt im historischen Stammhaus des Unternehmens seine Filiale, will sie aber nach dem umfangreichen Umbau des mittlerweile verkauften, denkmalgeschützten Gebäudes wieder eröffnen. Der Umbau soll Ende September beginnen. Das sagt Inhaber Wolfgang Erhard unserer Zeitung.

Aus unternehmerischen Gründen geschlossen werde jedoch die Bäckereifiliale in der Asamstraße, erklärt Erhard, der zugleich betont, man werde sich nach anderen neuen Standorten umschauen. Bereits Anfang des Jahres eröffnete Erhard zusammen mit Jonas Haid in einem Neubau in der Haunwöhrer Straße die Meisterei, ein Café mit Bäckerei und Konditorei, sowie eine Niederlassung der Eisdiele „Die Eismacher“. Die Viruspandemie habe das Unternehmen nicht so schlimm getroffen, wie etwa die Gastronomie, so der Geschäftsmann. Demnach konnten seine Bäckereien etwa 65 Prozent des ansonsten üblichen Umsatzes halten. Die Aufbruchsstimmung nach den Lockerungen sei derzeit jedoch noch nicht im vollen Umfang spürbar, so Erhard. DK

Michael Brandl