Schweinfurt
Bordellchefin gefesselt und erpresst: Prozess geht weiter

01.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:57 Uhr
Auf der Richterbank liegt ein Richterhammer. −Foto: Uli Deck/Archiv

Eine Bordellbesitzerin aus Franken ist von mehreren Männern in ihrer Wohnung gefesselt, mit dem Tod bedroht und um 59 000 Euro erpresst worden. Zwei der Männer müssen sich seit Juni vor dem Landgericht in Schweinfurt verantworten.

Ihnen wird unter anderem erpresserischer Menschenraub vorgeworfen. Einer von ihnen soll die Tat im Sommer 2011 in Auftrag gegeben haben, der zweite soll der Handlanger des Wortführers gewesen sein, der bereits zu acht Jahren Haft verurteilt wurde.

Am Mittwoch nun kamen Verteidigung und Staatsanwaltschaft mit ihren Plädoyers zu Wort. Während die Staatsanwaltschaft für beide Männer neuneinhalb Jahre Haft forderte, plädierten die Anwälte der Männer auf Freispruch. Es gebe zu viele Konjunktive in dem Indizienprozess. Gegen die Männer spricht derzeit nur die Aussage des Opfers.

Die Täter sollen ihr eine Injektionsspritze an den Hals gehalten und sie mit dem Tod gedroht haben, weil die Russenmafia das in Auftrag gegeben habe. Mit 100 000 Euro könne sie sich aber freikaufen. Wegen eines Hausverkaufs hatte die damals 40 Jahre alte Bordellbesitzerin 56 000 Euro in der Wohnung, weitere 3000 Euro brachten ihr Prostituierte. Zudem war eine spätere Zahlung von 40 000 Euro vereinbart worden.

Bei der fingierten Übergabe konnte damals der Wortführer der Bande festgenommen werden. Das Urteil gegen dessen Handlanger und den mutmaßlichen Auftraggeber soll am Montag kommender Woche (14.00 Uhr) verkündet werden.

dpa