Eichstätt
Bonhoeffer- statt Hindenburgstraße?

02.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:45 Uhr

Eichstätt (smo) Soll die Hindenburgstraße in Dietrich-Bonhoeffer-Straße umbenannt werden? Hans-Ulrich Dickmann (Grüne) hatte diesen Antrag in die letzte Sitzung des bisherigen Stadtrats eingebracht. Er begründete sein Anliegen unter anderem mit der Rolle, die Reichspräsident von Hindenburg bei der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler gespielt hatte.

Der Antrag wird weiterverfolgt, denn die grundsätzliche Entscheidung darüber, die Straße umzubenennen, könne nicht sofort gefällt werden, erklärte OB Andreas Steppberger mit Hinweis auf die Geschäftsordnung. „Wir sollten nicht über eine Namensänderung entscheiden, ohne mit den Anliegern gesprochen zu haben“, so Steppberger weiter.

Dickmann entgegnete, dass man bei der Vergabe der Straßennamen in Weinleite-West auch nicht mit den zukünftigen Anwohnern gesprochen habe. Gerhard Nieberle (SPD) machte den Vorschlag, einen Vortrag anzubieten, in dem der Forschungsstand über Hindenburgs Rolle im Vorfeld des Dritten Reiches sowie eine Lebensskizze des im KZ hingerichteten evangelischen Pfarrers Dietrich Bonhoeffer zur Sprache kommen. „Da müssen wir die Bürger mitnehmen“, sagte Nieberle. Das wolle man wahrscheinlich aufgreifen, meinte Steppberger.