Bergheim
Bonbons regnen vom Bergheimer Himmel

07.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:36 Uhr

Bonbons vom Zimmerer aus der Luft und von Bürgermeister Michael Hartmann aus dem Eimer gab es für die Kindergartenkinder aus Bergheim beim Hebauf. - Foto: Hammerl

Bergheim (ahl) Der Rohbau steht. Kaum acht Wochen nach Baubeginn feiern rund 70 Kindergartenkinder mit Betreuerinnen, Bürgermeister Michael Hartmann, Gemeinderäten und Verwaltungsbeamten, Architekt, Planern und Handwerkern den Hebauf des Erweiterungsbaus für den Kindergarten.

Zimmerer Bernd Tengler, zünftig gekleidet mit Wams und Hut, steigt hinauf und befestigt das mit bunten Bändern geschmückte Richtbäumchen auf dem Dachstuhl. Viele kleine und etwas weniger zahlreiche große Zuschauer recken die Hälse und legen die Köpfe in den Nacken, um von unten genau zu beobachten, was oben geschieht. Einen netten, etwas längeren und bestens auf die Kindertagesstätte abgestellten Richtspruch hat sich der Zimmerergeselle ausgesucht und hebt schließlich sein Glas.

Staunen wird unten bei den Kleinen laut, als er es anschließend zerbricht. Doch gleich darauf ist die Welt wieder in Ordnung, denn nun regnet es Bonbons von oben. Dann sind die Kinder an der Reihe und überraschen den Bürgermeister und seine Gäste mit einem zum Fest passenden Lied. Natürlich gibt es auch dafür eine Belohnung. "Früher gab beim Hebauf noch Wasser von oben", erinnert sich Architekt Werner Beck sehnsüchtig an derb-deftigere Zeiten, "heute verteilt der Bürgermeister Bonbons". Gleich mehrere Eimer sind es in Bergheim.

Auf 1000 Quadratmeter Grundfläche mit 950 Quadratmeter Geschossfläche bringt es der geräumige Bau und lässt den bestehenden alten Teil des Kindergartens richtig klein ausschauen. "Das sollte für die nächsten 50 Jahre reichen", meint Bürgermeister Hartmann augenzwinkernd. Viel Geld habe die Gemeinde in die Hand genommen, um den Kindern zukunftsfähige Unterbringung bieten zu können, hat er gerade bei der offiziellen Ansprache gesagt. Nach 25 Jahren, die der alte Kindergarten besteht, war es an der Zeit, zumal mittlerweile vom Gesetzgeber gefordert wird, Krippenplätze für die Jüngsten anzubieten.

Bis 1. September 2011, so hofft Hartmann, sollen Neubau und Generalsanierung des alten Kindergartens mitsamt den Außenanlagen abgeschlossen sein. Dann werden drei Kindergartengruppen – zwei im generalsanierten alten Teil, eine im Neubau – modern und rundum auf dem neuesten Stand der Technik untergebracht sein. Der Neubau bietet zudem Platz für zwei Kinderkrippengruppen.

Beteiligt an dem in Holzrahmenbauweise auf Betonflachgründung ausgeführten Bau sind 20 Firmen aus der Region, davon zehn aus dem näheren Umfeld, insgesamt arbeiten etwa 75 Bauhandwerker am Kindergarten. "Bislang unfallfrei und im Terminplan", wie Hartmann betont, der sich auch weiterhin einen so problemlosen Bauverlauf wünscht.