München
BMW will Batteriezellen auch in den USA kaufen

10.12.2020 | Stand 18.12.2020, 3:33 Uhr
Mitarbeiter in einem BMW-Werk montieren das „Drive-Modul“, die Unterbodengruppe mit Batterie. −Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

BMW will sämtliche Batteriezellen für seine Elektro-Autos künftig jeweils vor Ort einkaufen - das heißt in Europa für die europäischen Autowerke, in Asien für die asiatischen „und in absehbarer Zeit auch in den USA“, sagte Einkaufsvorstand Andreas Wendt vor Journalisten in München. Für die jüngste Generation des E-Antriebs habe BMW jetzt einen vierten Zelllieferanten in China gewonnen und mache sich damit unabhängiger von einzelnen Anbietern.

Heute importiert BMW die Zellen von Catl in China und Samsung in Südkorea. 2021 bekommt BMW Zellen von Samsung aus Ungarn, dazu 2022 von Catl aus Erfurt, 2023 von dem neuen Partner Eve-Power in China und 2023/24 von Northvolt aus Schweden. Alle Batteriezellen für BMW würden ausschließlich mit Grünstrom produziert, auch in Asien - „das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, betonte Wendt.

Nur „die Preise sind nach unserem Geschmack noch zu hoch“, sagte der Einkaufsvorstand. „Über den Daumen sind 100 Euro je Kilowattstunde als Zielgröße nicht ganz verkehrt.“ Das wäre nach Branchenangaben ein Preisrückgang um annähernd ein Drittel.

Da die Batteriezelle beim E-Auto einen Großteil der Kosten ausmacht, liegt hier auch der größte Hebel für Kostensenkungen. Einen „Sprung“ erwartet Wendt mit der nächsten E-Antriebsgeneration, die zusammen mit der ersten elektrisch ausgerichteten BMW-Fahrzeugarchitektur 2025 eingeführt werden soll.

Um flexibel auf die Nachfrage nach E-Autos reagieren zu können, hat BMW mit seinen Lieferanten vereinbart, sich je nach Bedarf bis zu 20 Prozent mehr oder auch weniger Zellen liefern zu lassen. Ganz neue Feststoffbatterien dürften erst Ende des Jahrzehnts für die Autoindustrie in Frage kommen, sagte Wendt.

Für den Fall eines harten Brexits sieht er BMW gut vorbereitet mit Lagerbeständen und Transportmöglichkeiten. Es gebe keinen BMW-Zulieferer, bei dem es kritisch wäre.

dpa