Hilpoltstein
Blumen für die jungen Darsteller

CD-Präsentation in der Comeniusschule Mehrfach behinderte Kinder haben mitgewirkt

05.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:21 Uhr

Die Akteure der Comeniusschule werden für ihren Einsatz beim Spiel "Fünfter sein" mit Blumen geehrt. - Foto: Klier

Hilpoltstein (HK) Der Lyriker und Musiker Oliver Steller hat bereits im Februar an der Comeniusschule ein Gastspiel gegeben und zusammen mit sieben mehrfach behinderten Kindern musiziert. Jetzt wurde die daraus entstandene CD in der Aula der Comeniusschule den Kindern und Eltern vorgestellt.

Während Oliver Steller damals für Gitarre und Gesang zuständig war, haben die Kinder auf Percussioninstrumenten zum rhythmischen Hintergrund beigetragen. Es ging um die Vertonung von Ernst Jandls Gedicht "Fünfter sein". Die Idee dazu war von der heilpädagogischen Förderlehrerin Melanie Böhm gekommen, die auch das Projekt leitete. Markus Wengler hatte damals als Tontechniker die Aufnahmen gemacht, mit Hilfe derer die nun vorgestellte CD entstand.

Voller Erwartung stand der neunjährige Dominik, ein Mitglied des Aufnahmeteams, mit Anzug und Krawatte feierlich gekleidet, als Co-Moderator ein wenig aufgeregt neben Melanie Böhm. Den Text hatte er zuvor auf einen sogenannten Talker gesprochen. Auf einem speziellen iPad rief er die Worte ab und schaltete die Bilder auf dem Whiteboard weiter.

"Ich heiße Dominik und ich bin heute Ihr Moderator, zusammen mit meiner Lehrerin Melanie Böhm", tönte es aus dem Lautsprecher. "Wir zeigen Ihnen heute, was wir in den letzten Wochen gemacht haben." Damit waren die szenische Darstellung des Gedichts, die Fotoaufnahmen und die Musikeinspielung gemeint, die zusammen zu einem Fotobuch und einer CD verknüpft worden waren. Das war damals nicht leicht gewesen, da immer wieder eines der Kinder krank gewesen war, aber alle gemeinsam für das Vorhaben gebraucht wurden.

In Jandls Gedicht sitzen fünf Personen - in diesem Fall die Comeniuskinder - im Wartezimmer eines Arztes. Und es wird schnell klar, was mit "Fünfter Sein" gemeint ist, wenn es weitergeht: "Einer raus, einer rein, Vierter sein." Bis es irgendwann schließlich heißt: "Selber rein. Tag Herr Doktor Max!" Die Kinder stellten dabei die Patienten dar, die mit eingebundenen Gliedmaßen warteten, bis sie dran kamen.

Anhand des Lehrplans erläuterte die Lehrerin, welche Bereiche bei der Erarbeitung des Gedichts angesprochen worden waren. Neben Spiel, Sprache, Kommunikation und Textarbeit war das natürlich die Musik. Und mit Freudenrufen reagierten die kleinen Akteure, als sie sich auf den projizierten Bildern wiedererkannten.

Im Anschluss folgte die Ehrung der Darsteller. Auf einem roten Teppich kamen sie auf die Bühne oder wurden im Rollstuhl von ihren Pflegerinnen vorgefahren und Dominik überreichte Blumen. Alle werden jetzt ein Fotobuch samt CD erhalten.

Schulleiterin Renate Merk-Neunhoeffer stellte anerkennend fest: "Es ist toll, was man mit Kindern, die schwer beeinträchtigt sind, alles machen kann."