Dollnstein
"Bluesmänner" kommen aus dem Keller

Mundharmonikafestival in Dollnstein im Laurentiushaus

29.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:37 Uhr

Eindrucksvolle und verblüffende Kunstfertigkeit zeigten die Blues-Harper bei ihrer außergewöhnlichen Session in Dollnstein. - Foto: Mayer

Dollnstein (max) Zu einem richtigen Mundharmonikafestival entwickelte sich das Bluesharp-Treffen, das reihenweise namhafte Spieler der Szene nach Dollnstein lockte. Die Session war in jeder Hinsicht ein Volltreffer für Bluesinteressierte, ganz gleich, ob aktiver Musiker oder begeisterter Zuhörer.

Seit ein paar Jahren schon trifft sich diese „Familie der Bluesmänner“, wie der Organisator Christian Bleitzhofer seine Musikerfreunde bezeichnet. Doch nachdem die Session immer mehr Freunde fand, verließ sie heuer den heimischen Blueskeller und fand nun am vergangenen Wochenende im Dollnsteiner Laurentiushaus statt.

Am Nachmittag wurden beim „Techtalk“ diesmal hauptsächlich Mikrofone verglichen, aber auch über Spieltechnik diskutiert, wie zum Beispiel über den Einsatz der chromatischen Mundharmonika. Nach einem kleinen Vorprogramm auch mit akustischer Mundharmonika begann am Abend das Hauptkonzert der Blueshaltstelle aus Regensburg, deren sympathisch extrovertierter Mundharmonikaspieler und Frontmann Josef Graf die Latte schon sehr hoch legte.

In der ausgedehnten Session hatten die angereisten Mundharmonikaspieler die Möglichkeit, mit der Band zu spielen. Nacheinander bahnten sich die Bluesharper den Weg auf die Bühne und zeigten bei Standards und Improvisation erstaunliche Virtuosität und die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Bluesharp, auch über die Grenzen des Blues hinaus.

Die freundschaftlich entspannte Atmosphäre der Musiker übertrug sich auch auf das zahlreiche erschienene Publikum. Überall konnte man begeisterte Kommentare vernehmen, auch wenn diese Art der Veranstaltung für die meisten Neuland war – handelte es sich doch um kein Konzert im herkömmlichen Sinne, sondern um ein zwangloses und unkonventionelles Zusammenspiel von Musikern, die üblicherweise nicht zusammen musizieren.

Auf alle Fälle hat sich der Veranstaltungstyp sehr gut eingereiht in die Doischda-Sound-Reihe des Arbeitskreises Kultur, die am 21. November mit dem Konzert von Impala Ray einen sicherlich krönenden Höhenpunkt in diesem Jahr erfahren dürfte. Wie jüngst vom inzwischen national wie international sehr begehrten Künstler selbst zu erfahren war, hat er seine Wurzeln im Altmühltal. Seine Großeltern lebten in Obereichstätt und sein Urgroßvater war Schmied und schmiedete das Eisentor der Obereichstätter Kirche.