Langenmosen
Blühender Rahmen für Artenvielfalt

Ludwig Bayer bei BBV-Kreisversammlung: "Bienen sind Lieferanten für hochwertige Nahrungsmittel"

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr
Wenn Michael Tyroller aus Rettenbach über seine Bienenzucht spricht, bekommt er glänzende Augen. Bei der Kreisversammlung des BBV informierte der engagierte Bienenfreund über alles Wissenswerte zum Thema "Von der Blüte bis zum Honig". −Foto: Preckel

Langenmosen (SZ) Eine Unmenge an Informationen bot am Mittwoch die Kreisversammlung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in Langenmosen für ihre Mitglieder. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Michael Tyroller aus Rettenbach über seine Bienenzucht und die Imkerei.

Kreisobmann Ludwig Bayer blickte gemeinsam mit Kreisbäuerin Regina Plöckl und der Geschäftsführerin der BBV-Geschäftsstelle Ingolstadt zufrieden in den prall gefüllten Saal: Ob Mitglieder der Landfrauengruppe oder die Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner, alle waren sie gekommen, um Neuigkeiten aus dem Verband zu erhalten.

Und die waren reichhaltig. Erklärungen etwa zur Ermittlung des Düngebedarfs und deren Anwendungsvorgaben, Berichte aus der Geschäftsstellenarbeit des BBV, ein Fachvortrag zum Thema Lebensraumgestaltung in der Agrarlandschaft und ein Referat, wie sich Imker und Landwirte gegenseitig unterstützen können, nahmen rund drei Stunden Zeit in Anspruch.

Breiten Raum nahm dabei das Referat von Michael Tyroller ein, auch Vorsitzender der Imker im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Noch bevor Tyroller mit seinem spannenden Vortrag begann, leitete Kreisobmann Bayer ein: "Bienen sind Lieferanten für hochwertige Lebensmittel." Das konnte Imker Tyroller nur bestätigen und setzte drauf: "Wir brauchen die Bienen, um die Natur zu erhalten."

Mit 13 Jahren habe er die Leidenschaft für Bienen entdeckt, sagte Tyroller, als er nämlich ein leerstehendes Bienenhaus des Opas wieder hergerichtet habe. Diese Leidenschaft sei bis heute geblieben. Als Einziger im Landkreis betreibe er die Imkerei als Hauptberuf und plane sogar noch eine Erweiterung seiner zurzeit rund 70 Bienenvölker.

"Ob Äpfel, Birnen, Kirschen oder Raps, ohne Bestäubung der Bienen würde die Ernte weniger als die Hälfte betragen", klärte der Fachmann auf. Er beschrieb ein Bienenvolk, von der Königin über die Arbeiterinnen bis zu den Drohnen (Männchen). Ab Februar, so Tyroller weiter, beginne nach dem Winter die Nahrungsaufnahme mit Weidenkätzchen. "Bitte nicht alles abschneiden", sagte Tyroller. Ab Mitte Mai dann werde der erste Honig geerntet.

Allerdings mache den Bienen die "blütenfreie Wüsten" schwer zu schaffen, Verluste gebe es auch durch das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln in die offene Blüte. Tyroller erklärte weiter, wie der Honig entsteht, wie er entnommen und abgefüllt wird und auch welche weiteren Produkte von den Bienen stammen. Sein Wunsch: Bessere Voraussetzungen für die Bienen schaffen, zum Beispiel durch das Anlegen von sogenannten Blühstreifen rund um die Felder.

Diesen Wunsch nahm auch Kreisobmann Bayer auf, der sich von den Landwirten blühende Rahmen um die Felder wünscht. "Das sorgt für noch mehr Lebensqualität und Artenvielfalt auf den bayerischen Felder und Fluren", regte Bayer an. Blühstreifen würden nicht nur wertvolle Nahrung für Bienen und Insekten bereithalten, sondern auch Unterschlupf und Futter für Wildtiere bieten. "Sie sind auch besonderer Blickfang für Menschen und setzen bunte Akzente in der Feldflur", bekräftigte Bayer.

Weiteres Thema bei der Kreisversammlung war ein Vortrag von Dominik Fehringer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen. Der Wildlebensraumberater sieht seine Aufgabe darin, kreativen Landwirte aufzuzeigen, wie Mensch und Natur in Einklang gebracht werden können. "Wildtiere fördern und ihre Lebensräume verbessern" laute das Ziel, sagte er in seinem Referat.