München
BLSV: Klubs verlieren Mitglieder

30.11.2020 | Stand 30.01.2021, 3:34 Uhr

München -Die Lage ist ernst: Während die Politik im Zuge der Corona-Pandemie regelmäßig neue Einschränkungen für den bayerischen Amateursport bereithält, prognostiziert der BLSV parallel dazu bereits jetzt einen dramatischen Einbruch der Mitgliederzahlen der BLSV bereits jetzt einen dramatischen Einbruch der Mitgliederzahlen - eine Entwicklung, die nur durch eine einheitliche Kraftanstrengung des gesamten bayerischen Sports aufzuhalten sei.

Die bisherige Bilanz der Mitgliederentwicklung im Zuge der Corona-Pandemie ist ernüchternd: Die bayerischen Sportvereine sind von der Krise unmittelbar betroffen. Bereits nach dem Ausruf des Katastrophenfalls in Bayern, dem Lockdown im März 2020 bis hin zu den Lockerungen zur Wiederaufnahme des Sports in vier Stufen von Juni bis September 2020 verzeichnet der organisierte Sport in Bayern einen kontinuierlichen Mitgliederrückgang. Dies wird durch die aktuellen Maßnahmen mit der Schließung des Freizeit- und Amateursportbereichs im November nochmals verstärkt.

Mit Stand Mitte November sind insgesamt 4512309 Sportlerinnen und Sportler in den bayerischen Vereinen organisiert. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Mitgliederrückgang von insgesamt 1,8 Prozent dar (Jahr 2019: 4594535 Mitglieder). Insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen ist bislang ein Rückgang von 4,3 beziehungsweise 3,7 Prozent zu verzeichnen. Sollte die Schließung der Indoor-Sportanlagen verlängert werden, rechnet der BLSV zum Jahresende 2020 mit einem Rückgang von weit mehr als 100000 Mitgliedern. Zusätzlich haben zum heutigen Stand bereits etwa 65000 Mitglieder ihre Kündigung in den bayerischen Sportvereinen für das kommende Jahr vorgemerkt, so dass diese ab Januar 2021 keine Vereinsmitglieder mehr sein werden. Der Mitgliederrückgang wird also zu Beginn des neuen Jahres noch höher ausfallen - Tendenz weiter steigend.

Da Sport eine enorme Bedeutung für die Gesunderhaltung der Bürger sowohl psychisch als auch physisch hat, fordert der BLSV, die zuletzt beschlossene Schließung der Indoor-Sportanlagen zu überdenken und baldmöglichst wieder zum Sport auf Basis der Regelungen vor dem 13. November zurückzukehren. Dies hatte der BLSV zuletzt auch zusammen mit dem DOSB und den Landessportbünden in einer gemeinsamen Resolution bekräftigt. Demnach sei der Sport kein Teil des Problems, sondern vielmehr ein Teil der Lösung.

BLSV-Präsident Jörg Ammon appelliert in dieser schweren Phase an die Einheit des bayerischen Sports: "Die besorgniserregende Tendenz der Mitgliederzahlen insbesondere im Kinder- und Jugendbereich wird durch die jüngsten Zahlen in der Gesamtbetrachtung aller Mitglieder noch einmal verstärkt. Unsere oberste Aufgabe muss es sein, die Menschen wieder zurück in die Sportvereine zu bringen und unsere Vereine und das Ehrenamt bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen. " Hier sei die große bayerische Sportfamilie gefordert, alle müssten jetzt an einem Strang ziehen und zusammenhalten, betont der Präsident.

Elementar wichtig sei eine baldige Rückkehr zum Indoor-Sport. "Der Sport muss wieder die Möglichkeit bekommen, seinen Beitrag zur Gesunderhaltung der Menschen zu leisten. Hierfür stehen wir mit unseren Vereinen und Fachverbänden bereit", sagt Ammon.

DK