Nürnberg
Blitzlicht in Krisenzeiten

Foto-Ausstellung "Pandemie in Pixeln" verleiht dem Ausnahmezustand ein Gesicht und Konturen

02.12.2020 | Stand 06.12.2020, 3:33 Uhr
Die Bilder der Preisträgerinnen und Preisträger sind bis 10. Januar am Glasbau des Künstlerhauses zu sehen. −Foto: Stadt Nürnberg

Nürnberg - Die preisgekrönten Bilder des Fotowettbewerbs "Pandemie in Pixeln" sind bis Sonntag, 10. Januar, in einer Schaufensterausstellung am Glasbau des Nürnberger Künstlerhauses sowie in Form einer digitalen Ausstellung zu sehen. In einem Video, das ebenfalls in den Schaufenstern gezeigt wird, kommen zudem Preisträger und Jurymitglieder zu Wort und teilen ihre Eindrücke zu Pandemie und Fotowettbewerb.

Im Juni riefen das Klinikum Nürnberg, der Nürnberger Campus der Paracelsus Medizinische Privatuniversität, die Technische Hochschule Nürnberg und Leonardo - Zentrum für Kreativität und Innovation den Fotowettbewerb "Pandemie in Pixeln" aus. Dessen Ziel war es, ein fotografisches Panorama der Corona-Pandemie zu schaffen - und so dem Leben im Ausnahmezustand ein Gesicht und Konturen zu verleihen.

Im Oktober kürte eine Jury aus Mitgliedern der vier Institutionen und der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg die zehn interessantesten Werke. Nun können die preisgekrönten Fotografien auf unterschiedlichen Wegen öffentlich betrachtet werden. So stellt das Künstlerhaus seine Schaufenster für eine coronakonforme Ausstellung zur Verfügung: In den Fenstern in der Königstraße 93 kann man die Siegermotive des Wettbewerbs im Vorübergehen studieren.

"Wir freuen uns, die Fotografien in den Schaufenstern des Künstlerhauses als digitalen Wettbewerb für die Öffentlichkeit analog zu präsentieren", sagt Michael Bader, Direktor des KunstKulturQuartiers zu dem auch das Künstlerhaus gehört. Gerade an diesem Ort, an dieser Stelle, mitten im Herzen der Stadt, solle künftig viel stärker noch ?Kultur sichtbar machen' werden. "Die Corona- Pandemie trifft die Kunst- und Kulturbranche schwer, auch uns als Kulturzentrum." Alle Veranstaltungen im Künstlerhaus hätten abgesagt oder in den digitalen Raum übersetzt werden müssen. "Der Fotowettbewerb ist nicht nur eine künstlerisch-ästhetische Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie, er wirft auch ein Blitzlicht darauf, wie dringend Kunst und Kultur gerade in Krisenzeiten gebraucht werden."

Neben der analogen Präsentation in der Innenstadt gibt es die Bilder in Kürze auch digital zu sehen: in Form einer Ausstellung, in der neben den prämierten auch weitere Wettbewerbseinreichungen gezeigt werden. Daher wird keine fiktive Online-Galerie besucht, sondern virtuell die neue Bibliothek der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg am Keßlerplatz begangen und die Wettbewerbsfotografien betrachten.

Die Bibliothek wurde vor Kurzem neu eröffnet und kann auf diese Weise am Bildschirm erkundet werden. Umgesetzt wurde dies vom Institut für Energie und Gebäude der TH Nürnberg, das anhand von 3D-BIM-Modellen (Building Information Modelling) die Räume und Bilder erlebbar macht. Die Daten wurden im Rahmen des Projekts BIMVIP (Building Information Modelling for Visually Impaired People) generiert - und zwar mit dem Zweck, sehbeeinträchtigten Menschen per Virtual Reality eine Vorabbegehung zu ermöglichen.

Die beiden Ausstellungsformate werden zudem ergänzt durch ein Video, das die klassische Preisverleihung vor Ort ersetzt. An der Videoproduktion wirkten Studierende des Studiengangs Technikjournalismus der Technischen Hochschule mit. Darin kommen nicht nur einige Jurymitglieder zu Wort, sondern auch die Gewinner. Sie erläutern ihre Beweggründe, am Fotowettbewerb teilzunehmen, erklären ihre Motive und ihren Blick auf die Pandemie. Das Video kann ebenfalls unter www.pandemiepixel.de aufgerufen und im Zuge der Schaufensterausstellung angesehen werden.

HK