Hilpoltstein
Blinklicht soll weitere Unfälle verhüten

Nach schwerem Zusammenstoß auf der Wernsbacher Umgehung wird neue Beschilderung aufgestellt

07.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:24 Uhr
Große Verkehrstafeln mit der Aufschrift "Achtung Gegenverkehr" und orangem Blinklicht sollen nach dem schweren Frontalzusammenstoß am Samstag helfen, weitere Unfälle auf der im Bau befindlichen Umgehung von Wernsbach zu verhüten. −Foto: Bader

Hilpoltstein/Wernsbach Nach dem schweren Unfall am Samstagnachmittag mit vier Verletzten auf der neuen und noch im Bau befindlichen Umgehung von Wernsbach hat das Staatliche Bauamt Nürnberg jetzt neue Schilder mit Blinklicht aufgestellt, um noch besser auf den Gegenverkehr aufmerksam zu machen.

"Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, warum der Mann hier überholt hat", sagt Andreas von Dobschütz vom Staatlichen Bauamt Nürnberg. Demnach sei die Baustelle durch die Warnschilder Gegenverkehr und die Geschwindigkeitsbegrenzung gut beschildert und gesichert gewesen. "Es gab bisher weder bei den vorangegangenen Arbeiten noch jetzt auf der neuen Umgehung einen Unfall", sagt von Dobschütz. Und das bei einem hohen Verkehrsaufkommen - hier fahren täglich rund 20000 Fahrzeuge.

"Obwohl die Unfallursache noch nicht völlig geklärt ist, haben wir uns am Montag gleich mit Vertretern der Polizei und dem Landratsamt Roth an der Strecke getroffen, um zu überlegen, wie wir einen weiteren Unfall verhüten können", sagt von Dobschütz. Er bezweifelt, dass der Unfallfahrer durch die direkt danebenliegende aber noch nicht freigegebene zweite Fahrbahn getäuscht wurde und der irrigen Meinung war, dass ihm beide Fahrstreifen zur Verfügung stehen. "Wir haben über diese Möglichkeit aber natürlich nachgedacht", sagt dazu Josef Regnet, der Verkehrsexperte des Rother Landratsamtes. Ganz ausgeschlossen sei es laut Regnet nicht. "Der Mann kam aus Weißenburg und damit von einer vierspurigen Strecke", ergänzt Gerhard Rock von der Polizeiinspektion Roth. "Vielleicht deshalb."

"Die Strecke war ausreichend ausgeschildert", sagt Regnet. Er sei die knapp fünf Kilometer lange Umgehung extra noch einmal komplett abgefahren. "Wir haben in jede Fahrtrichtung neun Mal den Hinweis auf die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h, haben die Überholverbotsschilder und die Schilder, die vor dem Gegenverkehr warnen."

Um weitere Unfälle zu verhüten stand bei der Besprechung auch zur Diskussion, zusätzlich zu den Verkehrszeichen mit Warnleuchte die beiden Fahrstreifen "durch gelbe Markierungslinien deutlich voneinander zu trennen", sagt von Dobschütz. Das hätte jedoch nicht nur einen deutlich höheren Arbeitsaufwand, sondern auch starke Verkehrsbehinderungen bedeutet. "Wir hätten die Strecke dafür halbseitig sperren müssen", sagt er. Noch mehr lag ihm allerdings etwas anderes im Magen: "Ich gefährde bei solchen Arbeiten einen ganzen Markierungstrupp, da die Leute direkt an der Absperrung arbeiten müssen, an der dann die Lastwagen vorbeidonnern", sagt von Dobschütz.

"Es ist von der Umsetzung wirklich schwer", gibt ihm Gerhard Rock recht und sieht ebenfalls die starke Gefahr für die eingesetzten der Arbeiter.

Polizei, Landratsamt und Staatliches Bauamt hoffen, dass die neuen Tafeln mit Blinklicht helfen, bis zur Öffnung der zweiten Richtungsfahrbahn in rund zweieinhalb Monaten weitere Unfälle zu vermeiden. "Die Schilder, die vor dem Gegenverkehr warnen, sind jetzt jedenfalls noch deutlicher zu sehen", betont von Dobschütz.

HK