Aichach
Blaue Tonne kommt

Landkreis steigt in Papierentsorgung ein / Kostenlose Biotonne / Chip verhindert Betrug

26.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:23 Uhr

Aichach (SZ) Im neuen Jahr ändert sich einiges bei der Müllentsorgung im Landkreis Aichach-Friedberg: Ab Januar sammelt der Landkreis Altpapier in der blauen Tonne. Außerdem kommt ab Mitte des Jahres flächendeckend die kostenlose Biotonne. Und beim restlichen Hausmüll sollen die Schlupflöcher für Betrügereien gestopft werden.

Schon im Laufe des Jahres haben sich die Landkreisgremien entschlossen, in die Papierentsorgung einzusteigen. Bisher gibt es die blauen Tonnen, die die Firma Remondis abholt. Dazu können die Bürger ihr Altpapier bei den Wertstoffhöfen abgeben, Vereine führen regelmäßig ihre Sammlungen durch. Nach der Ankündigung, dass der Landkreis eine blaue Papiertonne anbieten wird, haben sie bisher etwa 9500 Landkreisbürger bestellt. Ob es neben der Landkreis-Tonne auch weiterhin private Papierentsorger geben wird, hängt davon ab, ob der Kreis das untersagen kann. Hier läuft noch eine Prüfung.

Ab Mitte des Jahres soll dann auch die braune Biotonne kostenlos und flächendeckend eingeführt werden. Bisher erhalten Bürger, die auf eine Tonne verzichten und ihre Bioabfälle kompostieren, einen Nachlass von 15 Prozent auf die Müllgebühren. Der soll nun entfallen. Die Verwaltung hofft, dass dann wesentlich mehr Bürger die Biotonne in Anspruch nehmen werden. Bisher gibt es etwa 15 000 braune Tonnen im Wittelsbacher Land.

Eine Änderung gibt es im Laufe des kommenden Jahres auch bei den Restmülltonnen. Die bekommen einen Chip. Die Müllfahrzeuge sind dann mit einem Lesegerät ausgestattet. Tonnen, die nicht angemeldet sind oder für die keine Müllgebühren bezahlt worden sind, erkennt das Gerät und sie werden nicht geleert.

Damit will die Abfallwirtschaft im Landkreis den Betrügereien beim Müll ein Ende machen. Michael Haas, Sachgebietsleiter Abfallwirtschaft im Landratsamt, geht davon aus, dass es aktuell etwa 1000 Tonnen gibt, für die nicht korrekt gezahlt wird. Dem Landkreis entgehen so etwa 100 000 Euro – Geld, das die anderen Gebührenzahler mitzahlen müssen. Die Betrügereien sind wohl auch deshalb so leicht möglich, weil in Aichach-Friedberg immer noch mit Müllmarken gearbeitet wird. Bei einer Umstellung auf Chips wird erwartet, dass die Zahl der nicht angemeldeten Tonnen stark zurückgeht.

Wie sich die Umstellungen tatsächlich auf die Müllgebühren auswirken, werden die Bürger erst im Jahr 2015 erfahren. Dann werden die Gebühren neu festgesetzt.