Riedenburg
Blasmusik mit Geisterstunde

Bejubeltes Herbstkonzert der Viel-Harmonie in Riedenburg - Etwa 250 Besucher

04.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:52 Uhr
Harte Probenarbeit verlangte Dirigent Korbinian Wimmer seinen Musikern ab. Während des Konzerts waren Gespenster unterwegs. −Foto: ehb, Ehrlich, Bernd, Riedenburg

Riedenburg (DK) Ein Höhepunkt im Riedenburger Musikjahr ist immer wieder das Herbstkonzert der Viel-Harmonie in der Drei-Burgen-Halle. Etwa 250 Besucher strömten am Samstag herbei, um die abwechslungsreiche Musik des Blasorchesters zu erleben. Das Herbstkonzert fand heuer bereits zum zwölften Mal statt.

Die Viel-Harmonie im Unteren Altmühltal, so lautet der offizielle Name, ist ein Blasorchester, das derzeit aus über 50 aktiven Musikern besteht. Dabei wird in ein Vor- und Hauptorchester unterteilt, außerdem gibt es noch eine Erwachsenen-Bläserklasse. Durch zahlreiche Auftritte im Landkreis hat sich das Orchester seit Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad erspielt.

Für die Viel-Harmonie ist das Herbstkonzert in Riedenburg der Höhepunkt der Saison. Das Orchester hatte sich eigens ein Wochenende lang in das Schullandheim Heidenheim zurückgezogen, um sich intensiv auf den Auftritt vorzubereiten. "Wir haben eine tolle und harte Probenarbeit geleistet", sagte der Dirigent Korbinian Wimmer. Er hatte im Jahr 2014 die musikalische Leitung des Vereins übernommen und seit 2018 ist er auch dessen Vorsitzender. Sein Ziel ist es, den Besuchern Blasmusik auf hohem Niveau zu bieten und den Nachwuchs zu fördern.

Laura Pawlitscheck, die charmant durch das Programm führte, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste. Unter ihnen waren die neue Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU), Riedenburgs Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU), Kelheims Vize-Bürgermeister Franz Aunkofer (Grüne) und die Bezirks- und stellvertretende Landrätin Hannelore Langwieser (CSU), die später bei der Verleihung der Musikerleistungsabzeichen eine kurze, aber pointierte Rede hielt und damit die Besucher zum Lachen brachte.

Das Konzert begann mit dem Stück "In aller Kürze", danach folgte traditionelle Marschmusik mit dem "Coburger Marsch". Das Werk "Scandinavia" erzählte von einer Reise durch die skandinavischen Länder. "Nessun Dorma" von Giacomo Puccini aus der Oper Turandot wurde wunderschön von Laura Cojocaru gesungen, was das Publikum mit langem Applaus quittierte. Im Anschluss daran begrüßte Korbinian Wimmer die Riedenburger Drei-Burgen-Königin Anna Wirth und die Kelheimer Festkönigin Nina Merschel auf der Bühne. Nach "Chicago Festival" und der "Kuschel Polka" ging es in die halbstündige Pause.

Viele ehrenamtliche Helfer sorgten auch dieses Jahr wieder für die Verköstigung der Besucher. Hier sieht man wieder, was das Besondere an der Viel-Harmonie ist. Alle Mitglieder, die Musiker, der musikalische Leiter, der Vorstand und sogar die Eltern der zum Teil noch jungen Musiker, sind engagiert und leidenschaftlich bei der Sache. Das spürt und man hört es vor allem.

Im zweiten Teil des Konzerts wurde es in der Drei-Burgen-Halle gruselig. Nach "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss, waren plötzlich lauter kleine Geister in der in Schwarzlicht getauchten Halle unterwegs. Die Ghostbusters waren auf Gespensterjagd. Eine wirklich gelungene Überraschung. Danach folgte für die Musiker das schwierigste Stück des Abends der "Tanz der Vampire". "Dies ist ein sehr anspruchsvolles Stück, für ein Blasorchester ist das schon Oberstufe," sagte Wimmer, der sichtlich stolz war, dass alles reibungslos geklappt hatte und das Publikum kräftig applaudierte.

Die letzten drei Stücke waren ein wunderbar gefühlvoll gespieltes "Beauty and the Beast", bei dem sich der Dirigent in das Biest verwandelte und das Orchester mit einer roten Rose dirigierte. "I will survive" und "Let me entertain you" von Robbie Williams folgten abschließend. Laura Pawlitscheck verabschiedete die Besucher mit den schon fast legendär gewordenen Schlussworten: "Kommen Sie wieder, wenn es Ihnen gefallen hat. Und falls es Ihnen nicht gefallen hat, kommen Sie trotzdem wieder, wir werden jedes Jahr besser."

Das gelungene Konzert zeigte eine Reise durch die verschiedenen Genres der Musik. Es ging von Musical und Pop, über traditionelle Blasmusik bis hin zur Klassik. Somit bot die Viel-Harmonie für alle Altersklassen einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Musikgenuss. Das Publikum war jedenfalls von dem Auftritt in der Drei-Burgen-Halle begeistert und forderte zahlreiche Zugaben, was vom Orchester natürlich gerne erfüllt wurde. Die Viel-Harmonie spielte noch den "Deutschmeister Regimentsmarsch", "Hinterm Horizont" von Udo Lindenberg und "Mamma Mia" von der schwedischen Kultband Abba war dann das endgültig letzte Stück des Abends. Die Besucher feierten die Musiker danach lange mit stehenden Ovationen.

Die nächsten Auftritte der Viel-Harmonie sind am Kelheimer und Riedenburger Christkindlmarkt, außerdem gibt es wieder das traditionelle Neujahrsanblasen, ebenfalls in Riedenburg und Kelheim. Nächstes Jahr blickt die Viel-Harmonie auf ihr 15-jähriges Bestehen zurück und das soll mit einem großen Fest gebührend gefeiert werden.

Bernd Ehrlich