Blasenweise Ärger

Spülmittel-Anschlag aufs Wonnemar kommt drei Ingolstädtern wohl teuer zu stehen

07.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

−Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Was vielleicht als Scherz gemeint war, hat für drei junge Wonnemar-Besucher mit ziemlicher Sicherheit gewaltige Folgen. Sie kippten am Samstag drei Flaschen Spülmittel ins Wasser der Rutschen. Der Schaden liegt nach ersten Polizeiangaben womöglich im fünfstelligen Bereich.

Im ersten Moment hört es sich vielleicht lustig an. Von einer "ungewollten Schaumparty" oder ein paar "Scherzkeksen" hieß es in ersten Meldungen über den Vorfall vom Samstagnachmittag. Doch das Schmunzeln über die Aktion von drei jungen Männern aus Ingolstadt dürfte den Beschuldigten selbst und allen anderen Beobachtern spätestens dann vergehen, wenn die Rechnung einmal auf dem Tisch liegt: Denn die dürfte happig ausfallen. Die Ingolstädter Polizei spricht in ihrem Bericht von einem Gesamtschaden, der sich auf rund 7000 bis 10 000 Euro belaufen dürfte. Er könnte sich aber auch noch auswachsen.

Ziemlich sicher hat das inzwischen identifizierte Trio nicht vorausgesehen, was es auslöst, als es gegen 14 Uhr die drei Flaschen mit Geschirrspülmittel in die große Reifenrutsche des Wonnemar kippte. Das "Rutschenparadies" in dem Turmanbau des Freizeitbades ist miteinander verbunden. "Aufgrund der herrschenden Wasserzirkulation verteilte sich das Spülmittel auf alle vier vorhandenen Rutschen und begann stark zu schäumen", berichtet die Polizeiinspektion zu dem "Anschlag". An einen Badebetrieb war nicht mehr zu denken. Die gesamte Rutschenanlage wurde vom Wonnemar-Personal gesperrt. Da sie nicht mehr genutzt werden konnte, mussten die Beschäftigten auch anderweitig reagieren: Der Eintrittspreis wurde gesenkt, was unmittelbar zu einem wirtschaftlichen Schaden führt.

Außerdem müssen die kompletten 150 Kubikmeter Wasser, die in dem sprudelnden Kreislauf des Rutschensystems laufen, ausgetauscht und zudem die Anlage (Leitungen und Rutschen) komplett gereinigt werden. Wie lange das dauert, konnte ein Wonnemar-Sprecher gestern auf DK-Anfrage nicht sagen. Am gestrigen Sonntag war - nach dem ohnehin schon verpatzten Samstag - die Anlage noch außer Betrieb. Wann die Rutschen wieder öffnen, war bis gestern Abend nicht bekannt.

Von einem "großen Desaster" spricht das Wonnemar, das potenzielle Nachahmer dringend warnt. Die zunächst angesetzten bis zu 10 000 Euro Schaden, für die sich die Verursacher verantworten müssen, könnten noch in die Höhe schnellen. Denn bislang ist laut dem Sprecher unklar, wie die Wassertechnik des Ingolstädter Freizeitbades den Anschlag verkraftet beziehungsweise, ob sie davon betroffen ist.

Die drei jungen Männer sind laut Polizei "zweifelsfrei identifiziert". Sie wurden während ihrer Aktion im Bad von der Videoanlage aufgezeichnet.