Björndalen krönt sich zum König der Wintersportler

DSV-Quartett verpasst Medaille in der Mixedstaffel

19.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:03 Uhr

An einem historischen Tag für Ole Einar Björndalen haben die deutschen Biathleten in den Bergen um Krasnaja Poljana eine weitere Enttäuschung erlebt: Während Björndalen mit der norwegischen Mixedstaffel Gold gewann und sich mit seiner 13. olympischen Medaille zum König aller Wintersportler krönte, verpasste das DSV-Quartett auf Platz vier das angestrebte Edelmetall deutlich.

Evi Sachenbacher-Stehle, Laura Dahlmeier, Daniel Böhm und Simon Schempp hatten im Ziel 43,1 Sekunden Rückstand auf Bronze.

Björndalen, der bereits zum Auftakt der Spiele in Sotschi den Sprint gewonnen hatte, feierte sein achtes olympisches Gold mit den Teamkollegen Tora Berger, Tiril Eckhoff und Emil Hegle Svendsen. Der 40-Jährige löste damit seinen Landsmann Björn Dählie, den legendären Langläufer, an der Spitze der Rekordbücher ab. Björndalen besitzt nun acht Gold-, vier Silber- und eine Bronzemedaille und hat in der Männerstaffel am Samstag die große Chance, diese einmalige Bilanz weiter auszubauen.

Die überragenden Norweger schossen und liefen bei der olympischen Premiere der Mixedstaffel in einer eigenen Welt. Nur zwei Nachlader brauchte das Team, Schlussläufer Svendsen, der sein zweites Gold in Sotschi nach dem Sieg im Massenstart am Dienstag gewann, feierte bereits nach dem letzten Schießen. Tschechien auf Platz zwei hatte bereits 32,6 Sekunden Rückstand, Dritter wurde Italien (+58,2 Sekunden).

Deutschland schnupperte zu keiner Zeit an einer Medaille, schon Startläuferin Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) gab ihrer Teamkollegin Dahlmeier (Partenkrichen) nach vier Nachladern bereits fast eine halbe Minute Rückstand auf Bronze mit auf den Weg. Die Doppel-Olympiasiegerin im Langlauf knüpfte nicht an ihre herausragende Leistung aus dem Massenstart an, als sie auf Platz vier Bronze nur um eine Sekunden verpasst und das beste Ergebnis der deutschen Frauen in den Einzelrennen erzielt hatte.

"Ich war ganz schön nervös und habe mich beim Schießen nicht so sicher gefühlt wie bei den Einzelwettkämpfen", sagte Sachenbacher-Stehle: "Es hängt hier auch die Staffel dran, da ist der Druck schon ein bisschen größer." Sowohl Dahlmeier (ein Nachlader), der Buntenbocker Böhm (vier Nachlader), als auch der fehlerfreie Schlussläufer Simon Schempp (Uhingen) kamen nie in Schlagdistanz zu den Medaillenrängen.

"Ich wollte unbedingt an den Italiener rankommen, aber ich habe im Schießen einfach zu viel riskiert, als er einen Fehler gemacht hat", ärgerte sich Böhm.

Nach einem freien Tag stehen zum Abschluss der Winterspiele die Staffeln auf dem Programm. Den Auftakt machen am Freitag die Frauen, einen Tag später beschließen die Männer in den Bergen über Sotschi die olympischen Wettbewerbe - die den erfolgsverwöhnten deutschen Skijägern erst eine Medaille durch Erik Lesser (Silber im Einzel) beschert haben.

Die Biathleten haben dabei einen Ruf zu verlieren: Bislang gab es seit 1992 mit einer Ausnahme immer zwei deutsche Staffel-Medaillen. Nur 2010 in Vancouver hatten die Männer als Fünfte das Podest verfehlt. Über die Aufstellungen für die Teams wird erst nach den letzten Trainingseinheiten entschieden.