Förnbach
Bizarrer Streit um Spielplatz

25.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:45 Uhr

Förnbach (DK) Der Pfaffenhofener Ortsteil Förnbach liegt im Clinch mit der Stadt: Der Stadtrat will 1300 Quadratmeter des Ortsteil-Spielplatzes als Wohngebiet ausweisen und zu Geld machen. Empörte Anlieger, die die Anlage vor 35 Jahren weitestgehend selbst bezahlen mussten, gehen dagegen auf die Barrikaden.

Der Kinderspielplatz am Mitterfeld, der idyllisch von Bäumen eingewachsen auf der Hügelkuppe in der Mitte des Dorfes liegt, gleicht eher einem kleinen Park. Einem Park, in dem eben auch ein paar in die Jahre gekommene Spielgeräte stehen. Und so idyllisch, wie man vom dortigen Bänkchen Pfaffenhofen überblicken kann, so tief scheinen die Gräben zwischen Anliegern und Stadt: Denn diese will den Spielplatz von rund 2500 auf 1200 Quadratmeter verkleinern – dafür aber komplett neu gestalten. Es liegt sogar schon ein Konzept des renommierten Hohenwarter Spielplatzdesigners Günter Belzig vor. Die verbleibende Westhälfte des Grundstücks sollte als Baugrund für zwei Doppelhäuser überplant und gewinnbringend verkauft werden. Den sechsstelligen Erlös will die Stadt wiederum in ihre Spielplätze investieren.

Die Brisanz steckt in der Geschichte des Spielplatzes: Vor 35 Jahren hatte das Landratsamt den doch recht groß dimensionierten Spielplatz gefordert. 90 Prozent der Kosten mussten die Anlieger damals selbst bezahlen – eine gemeinsame Klage vor dem Verwaltungsgericht scheiterte. Und was sie damals finanzieren mussten, wollen sie künftig auch nutzen können. 240 Unterschriften haben empörte Anlieger nun gesammelt. Sie wollen den Verkauf der Grünanlage verhindern und fordern stattdessen eine Modernisierung des Spielplatzes. Den Pfaffenhofener Stadtrat kümmert das aber wenig: Er hat die sogenannte Überplanung mit knapper Mehrheit nun trotzdem auf den Weg gebracht.