Bittere Niederlage

0:3 gegen Nürnberg

20.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:39 Uhr
Travis Turnbull allein gegen zwei Nürnberger. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Zweites Heimspiel, zweite Niederlage: Der ERC Ingolstadt hat das bayerisch-fränkische Derby gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) verloren. Im Angriff mangelte es den Panthern an Ideen, während die cleveren Franken ihre Chancen nutzten.

Die Abwehrreihen auf beiden Seiten erledigten ihre Aufgabe konzentriert, blockten zahlreiche Schüsse und ließen nur wenige ungestörte Kombinationen zu. Bei den Panthern war es Derek Dinger, der den ersten gefährlichen Torschuss abgab: Einen Abpraller von Nürnbergs Torhüter Tyler Weiman setzte der 26-Jährige knapp neben den Pfosten (5.). Die nächsten Szenen gehörten den beiden erfolgreichsten Ingolstädter Torschützen der laufenden Saison: Travis Turnbull und John Laliberte. Zunächst verpasste Turnbull eine Volleyabnahme (11.), dann brachte Laliberte eine Vorlage des neuen Schweden Fredrik Warg nicht im Nürnberger Kasten unter (14.).
 
Die Gäste wurden erst gegen Ende des Auftaktdrittels auffällig – zuerst sportlich, dann mit den Fäusten. Peter Lindlbauer und Marcus Weber prüften Timo Pielmeier im ERC-Tor mit Distanzschüssen, ehe die 3572 Zuschauer in der Saturn-Arena zwei Boxeinlagen bejubeln durften.Yasin Ehliz gegen Björn Barta und Jean-Francois Boucher gegen Brett Festerling lauteten die Duelle, die für die beiden letztgenannten auf der Strafbank endeten. Als sich die Gemüter gerade wieder beruhigt hatten, gelang den Ice Tigers per Konter die Führung: Connor James passte vor dem Tor quer auf Steven Reinprecht, der den Puck nur noch einschieben musste – 40 Sekunden vor der ersten Sirene stand es 0:1.
 
Die Panther bemühten sich um den schnellen Ausgleich, doch die aussichtsreiche Gelegenheit vergab Warg, der die Scheibe aus spitzem Winkel an Weimans Maske donnerte (22.). Der Schwede, der erst zweimal mit der Mannschaft trainiert hat, präsentierte sich als routinierter Bullyspieler mit Übersicht, ihm fehlte jedoch bisweilen noch die nötige Schnelligkeit. Die cleveren Nürnberger zerstörten das Aufbauspiel der Hausherren zunehmend früher und setzten in Person von Evan Kaufmann (27.) oder des wendigen Patrick Reimer (29.) immer wieder Nadelstiche. Bei den Panthern machten sich die Ausfälle von Thomas Greilinger und Jared Ross bemerkbar – ohne die Ideen der beiden Kreativspieler gelang dem ERC zu wenig Überraschendes im Angriff. Lediglich Christoph Gawlik tauchte zweimal vor Weiman auf, seine Versuche bereiteten dem am DEL-Startwochenende zweimal zum besten Spieler gekürten Weiman allerdings keine Schwierigkeiten (31., 35.). Stattdessen schlugen kurz vor Drittelende erneut die abgezockteren Franken zu: David Elsner fälschte einen Schlagschuss von Brett Festerling unhaltbar für Pielmeier zum 0:2 ab (39.).
 
Das Defizit an Kreativität und Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor konnten die Panther auch im Schlussabschnitt nicht beheben. Sogar eine einminütige doppelte Überzahl gleich zu Beginn ließen die Ingolstädter ungenutzt. Das statische und selten direkte Passspiel brachte die Nürnberger kaum in Verlegenheit.
 
Immerhin funktionierte das Unterzahlspiel: Strafzeiten gegen Dinger und Benedikt Schopper überstanden die Panther ohne große Probleme. Das letzte Tor des Abends erzielten dennoch die Gäste: Fredrik Eriksson traf in der Schlussminute ins leere Tor. Die nächste Chance auf den ersten Drei-Punkte-Sieg der Saison bietet sich den Panthern am Sonntag, wenn sie auswärts beim EHC München antreten müssen (16.30 Uhr, Olympia-Eisstadion).
 
ERC: Pielmeier – Hambly, Schopper; Periard, Classen; Dinger, Köppchen – Hahn, Gawlik, Bouck; Turnbull, Warg, Laliberte; Oblinger, Hager, Sabolic; Rinke-Leitans, Barta, Boucher. Tore: 0:1 Reinprecht (20.), 0:2 Elsner (39.), 0:3 Eriksson (60.) Schiedsrichter: Brüggemann/Zehetleitner. - Zuschauer: 3572.