Bittere Küsse mit der Motorsäge

01.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:56 Uhr

Zu "Widerstand gegen Kuss-Parkzone" (DK vom 28. September):

Sieben Bäume für eine Kurzparkzone zu fällen ist ein totaler Umweltfrevel, so etwas macht mich wütend! Angesichts der aktuellen Klimadebatte würde ich in einem Radius von einem Kilometer eine Pkw-Anfahrt-Verbotszone zur jeweiligen Schule für Eltern einrichten, welche ihre gepuderten Sprösslinge bis vors Klassenzimmer fahren wollen. Wenn bei Fridays for Future mehrere Kilometer per Fuß zurückgelegt werden, kann mann auch einen Schulweg zu Fuß von 10 bis 15 Minuten verlangen!

Jürgen Bröde, Karlskron

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Die Schulwegsicherheit der Kinder an der Christoph-Kolumbus-Schule zu gewährleisten ist selbstverständlich. Ob man dafür an der Max-Schott-Straße aber sieben, etwa 50 Jahre alte, gesunde Stadtbäume fällen muss, darf man zurecht hinterfragen. Eine notwendige Ersatzpflanzung von sieben ebenbürtigen Bäumen aus der Baumschule würde zigtausende Euro kosten. Oder man pflanzt 150000 Setzlinge, um überhaupt eine ähnliche ökologische Ausgleichswirkung zu erzielen. Das wären dann bereits 15 Prozent von der im Raum stehenden einen Million zukünftiger Bäume.

Im Bauamt sind verkehrsberuhigte Zonen, eine Verkehrssteuerung durch Halte- und Parkverbote oder Einbahnstraßen-Regelungen, anscheinend planerisches Neuland. In Ingolstadt ist unbekannt, dass die Grünplanung zur Sicherung bestehender Gehölze bereits in der ersten Planungsphase baulicher Veränderungen einzubinden ist. Aber wir haben ja eine Baumschutzverordnung! Für besagte Bäume drohen jetzt also bittere Küsse mit der Motorsäge, falls man an der vorgeschlagenen Lösung festhält!

Johannes Woitzik, Ingolstadt