Augsburg
Bischof Zdarsa verteidigt zum Abschied seine Kirche

07.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:34 Uhr
Bischof Konrad Zdarsa. −Foto: David-Wolfgang Ebener/Archivbild

Seit wenigen Tagen ist der bisherige Augsburger Bischof offiziell im Ruhestand. Zum Abschied von seiner Diözese verteidigt er noch einmal die katholische Kirche vehement. Nun wartet Augsburg auf einen neuen Oberhirten.

Zum Abschied von seiner bisherigen Wirkungsstätte hat Bischof Konrad Zdarsa die katholische Kirche gegen Kritik verteidigt. „Katholisch sein heißt ja nicht etwa zuerst gegen etwas sein, auch wenn uns das vielleicht der eine oder andere aufgeklärte Zeitgenosse gern nachsagen möchte“, sagte er am Sonntag bei einer Messe im Augsburger Dom. Der bisherige Bischof der Diözese Augsburg war im Juni 75 Jahre alt geworden und hatte wegen des Erreichens dieser Altersgrenze dem Vatikan seinen Amtsverzicht angeboten, wie dies im Kirchenrecht vorgesehen ist. Vor wenigen Tagen hatte der Papst den Rücktritt angenommen.

Zdarsa betonte in seinem Abschiedsgottesdienst: „Katholisch sein heißt aus der Fülle leben, wohl wissend, dass damit zu keiner Zeit mit dem uneingeschränkten Beifall einer gottfernen Welt zu rechnen ist.“ Trotz des Widerstands dürfe „unser letztes Wort niemals der Weheruf über die sein, die uns ablehnen, sondern die Botschaft: Das Reich Gottes ist nahe“, predigte Zdarsa.

Zdarsa stand neun Jahre lang als Oberhirte an der Spitze der Diözese, in der rund 1,3 Millionen Katholiken leben. Er hatte 2010 den Augsburger Bischofsposten übernommen, zuvor war er Bischof in der Diözese Görlitz gewesen. In Augsburg folgte er auf Walter Mixa, der als Bischof zurücktreten musste, nachdem ihm die körperliche Misshandlung von Heimkindern vorgeworfen worden war.

Zu dem Pontifikalamt zum Abschied kamen mehrere hochrangige Kirchenvertreter, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx. Dieser sagte, dass Zdarsa in der Vergangenheit die Bischofskonferenz insbesondere durch seine Erfahrung in der früheren DDR bereichert habe. „Diese Erfahrungen, die Du machen musstest, haben Dich geprägt und zu einem treuen Verfechter unserer Kirche gemacht.“

In Augsburg läuft nun die Zeit der sogenannten Sedisvakanz, in der der Bischofsstuhl nicht mehr besetzt ist. Die Dauer der Sedisvakanz ist unklar. Es kann Monate oder auch mehr als ein Jahr dauern, bis der Papst einen neuen Bischof ernennt. Für die Übergangszeit wird in den nächsten Tagen eine Versammlung von Geistigen des Bistums einen Verwalter für die Diözese bestimmen.

Mitteilung Bistum Augsburg zum Amtsverzicht

Biografie Zdarsa

Daten und Fakten Bistum Augsburg

Bistum Augsburg zur Sedisvakanz

dpa