Wolnzach
Bis Mama nach Hause kommt

In der Mittagsbetreuung sind Wolnzacher Grundschüler gut aufgehoben – und bekommen ein warmes Essen

15.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:43 Uhr

Valeriya Shishkova hat sich als Interpretin jiddischer Lieder einen Namen gemacht – morgen gibt sie zusammen mit ihrer Gruppe „Di Vanderer“ im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jahrestag der Glocken- und Kirchenweihe ein Konzert in der Wolnzacher Auferstehungskirche an der Klosterstraße. Konzertbeginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei - Foto: privat

Wolnzach (WZ) Im Pfarrheim St. Laurentius wurde das Projekt ins Leben gerufen, heute ist die Mittagsbetreuung aus dem Wolnzacher Grundschulalltag nicht mehr wegzudenken: Sechs Betreuerinnen kümmern sich nach Schulschluss um die Kinder – wer will, bekommt sogar ein warmes Mittagessen.

Martina Körner ist selbst berufstätige Mutter und weiß, wie schwierig es sein kann, rechtzeitig zum Schulschluss der Kinder daheim sein zu können: „Zu Hause sein und auch noch gekocht zu haben, wenn man bis 12 oder 13 Uhr arbeiten muss, das ist für viele Mütter einfach nicht machbar“, hat sie damals gesagt. Damals – Mitte der 1990er Jahre war es, als sie in Zusammenarbeit mit der Caritas Pfaffenhofen in Wolnzach ein Projekt in die Tat umgesetzt hat und die Mittagsbetreuung ins Leben gerufen hat. Die Idee: Direkt nach Schulschluss – auch schon nach der vierten Stunde – können Grundschulkinder die Mittagsbetreuung besuchen, bis 14 Uhr werden sie dort betreut.

Im Wolnzacher Pfarrheim hat Initiatorin Martina Körner vor über 15 Jahren für ihre Mittagsbetreuung damals erste Räume zur Verfügung gestellt bekommen, mittlerweile hat sich das Projekt, das von der Caritas-Nachbarschaftshilfe getragen wird, gegenüber im Haus des Marktes häuslich eingerichtet.

Gemütliche Kuschelecken, Regale mit Bauklötzen und Spielen, viele Bücher, ein Tisch zum Basteln – die sechs Betreuerinnen sorgen für viel Abwechslung nach Schulschluss. „Wir bieten für die Kinder Spiel, Sport, Basteleien, einen Stuhlkreis zum Reden und auch Freispiel an“, erklärt Leiterin Annerose Büttner-Reinert. Direkt nach Schulschluss sollen die Kinder nämlich ein wenig abschalten können, deshalb wird ganz bewusst auf Ablenkung gesetzt. Und auch ein warmes, frisch gekochtes Mittagessen können die Kinder bekommen, wenn das von den Erziehungsberechtigten gewünscht wird.

Bis 14 Uhr läuft die Mittagsbetreuung, danach werden die Kinder abgeholt. Aber nicht alle, denn viele der Schützlinge von Annerose Büttner-Reinert und ihrem Team besuchen danach auch noch die Nachmittagsbetreuung, die von Montag bis Donnerstag zusätzlich angeboten wird und um 16 Uhr endet. Unterschied zur Mittagsbetreuung: Hier werden Hausaufgaben gemacht – und fachgerecht von den Betreuerinnen überwacht. Dafür werden die Kinder in kleine Gruppen aufgeteilt, damit die Hausaufgaben auch möglichst gut kontrolliert werden können. Aber auch in der Nachmittagsbetreuung wird nicht nur gearbeitet, auch hier ist Unterhaltung geboten: „Anschließend können die Kinder spielen, toben oder basteln“, sagt Ulli Kaiser-Laub, stellvertretende Leiterin der Wolnzacher Mittags- und Nachmittagsbetreuung. Nach dem Motto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“

Wenn in wenigen Tagen – genauer gesagt am Dienstag, 27. März – in Wolnzach die Schuleinschreibung für die ersten Klassen stattfindet, dann werden auch Mittags- und Nachmittagsbetreuung wieder über ihr Angebot informieren. „Im Moment“, sagt Annerose Büttner-Reinert, „haben wir noch Plätze frei.“ Alle Betreuungsformen können sowohl einzeln als auch im Paket gebucht werden.

Und auch Gastkinder, die eines der Angebote nur für einen Tag nutzen wollen, können angemeldet werden. Formulare gibt es in der Grundschule, Fragen beantworten die Mitarbeiterinnen unter Telefon (0 84 42) 91 54 09 oder im Haus des Marktes. „Wer Interesse hat, der kann uns gerne im Haus des Marktes besuchen“, sagt Annerose Büttner-Reinert.