Biotech-Fonds - Bis zu 80 Prozent Wertzuwachs pro Jahr

16.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:10 Uhr

Seit einem Jahr laufen Biotech-Aktien allen anderen davon. Aktienfonds, die auf diese Werte setzen, verzeichnen auch langfristig hohe Zuwachsraten. Wie sind die weiteren Aussichten?

Biotech-Fonds sind die neuen Stars am Investmenthimmel. Mit Wertzuwächsen von bis zu 80 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten laufen sie allen anderen weit davon. So verzeichnet der DWS Biotech Typ O einen Kursgewinn von rund 82 Prozent, der Espa Stock Biotech A einen Gewinn von knapp 80 Prozent und der Deka Lux Biotech CF von 72 Prozent. Die aktuelle Hausse ist keine Eintagsfliege. Bereits in den letzten Jahren liefen Biotech-Fonds hervorragend. So dürfen sich Anleger des österreichischen Espa-Fonds über eine Dreijahresrendite von rund 25 Prozent freuen, Besitzer des DWS-Fonds von gut 22 Prozent und Fondsinhaber des Allianz Biotechnologie über 20,5 Prozent p.a. Positiv: Die DWS verzichtet bei ihrem Fonds generell auf die Erhebung eines Ausgabeaufschlags.

Renditeampeln stehen auf Grün

Die weiteren Aussichten für die Branche sind positiv: Anzeichen einer Korrektur gibt es derzeit nicht, sagt Thomas Hartauer, Vorstand der Investmentgesellschaft Lacuna. In der Branche stecke weiterhin hohes Potential, das durch die Probleme bei der klassischen Pharmaindustrie kräftig gepuscht werde. Die früheren Kurseinbrüche nach dem Platzen der Biotech-Blase seien aus heutiger Sicht nicht vorstellbar. Biotechnologie-Firmen arbeiten jetzt gezielt an der Entwicklung von Wirkstoffen gegen spezifische Krankheitsbilder. Die Zahl der Neuzulassungen von Medikamenten steige stetig – für 2012 erwartet die Branche gar einen neuen Rekord.

Die positive Entwicklung ruft verstärkt klassische Pharmakonzerne auf den Plan, die aufgrund leerer Medikamenten-Pipelines auf innovative Biotech-Produkte angewiesen sind, um ihre Unternehmensgewinne zu steigern. Zuletzt kam es bereits zu einer Vielzahl von Übernahmen. So gab Ende Juni der amerikanische Pharmakonzern Bristol-Myers bekannt, die Biotech-Firma Amylin für fünf Milliarden Dollar zu übernehmen. Viele Pharma-Konzerne besitzen die notwendigen finanziellen Mittel, um kleinere Biotech-Firmen für hohe Aufschläge zu übernehmen. Ich erwarte, dass sich dieser Aspekt mittel- bis langfristig positiv auf die gesamte Biotech-Branche auswirkt, betont Hartauer.

Hatten Sparer früher die Wahl zwischen rund 100 Biotechfonds, so ist die Auswahl nach dem Platzen der Biotech-Blase deutlich geschrumpft. Derzeit stehen rund 20 Branchenfonds aus dem Bereich Biotechnologie zur Wahl. Wer einen solchen Fonds erwerben möchte, der sollte die langfristige Wertentwicklung besonders beachten. Empfehlenswert sind Fonds, die ihre Wertstabilität auch in schwächeren Marktphasen unter Beweis gestellt haben. Zu diesen Portfolios zählen zum Beispiel der Credit Suisse (Lux) Biotechnology B und der SEB Concept Biotechnology, die beide eine zweistellige Zehnjahresrendite vorweisen können.

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