Neuburg
Biogetreide und "Talking fields"

BayWa AG setzt auf neue Agrartechnik - 754 Millionen Euro Umsatz

25.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:46 Uhr
Lastwagen und Landmaschinen aller Art bringt die BayWaTechnik in ihrer neuen Halle in Neuburg auf Vordermann. −Foto: Rein

Neuburg (DK) Gibt es ein Trockenjahr mit schwacher Ernte?

Solche Prognosen sind "absolut verfrüht", betont BayWa-Direktor Josef Sternecker, "Vegetation und Natur lassen sich nicht voraussagen . " Der Agrarexperte verweist auf 2018 mit seinem Tropensommer, den die bayerische Landwirtschaft - im Vergleich zum Norden - mit noch guten Erträgen gemeistert habe.

Die BayWa AG Oberbayern hat ihren Umsatz 2018 in der Agrarsparte trotz Trockenheit halten können. Zusammen mit den Sparten Energie, Technik und Baustoffhandel steigerte der Handels- und Dienstleister sein oberbayerisches Ergebnis deutlich auf 754 Millionen Euro Umsatz. Der Gesamtkonzern verzeichnete 16,6 Milliarden Euro Umsatz und will für 2018 eine stabile Dividende von 0,90 Euro pro Aktie auszahlen.

2019 soll es weiter aufwärts gehen. Bei ihrer Pressekonferenz in Neuburg bekräftigten die Vertreter der BayWa Oberbayern (75 Standorte, 1300 Mitarbeiter) ihre moderne Ausrichtung. Das betrifft zum Beispiel ein verstärktes Augenmerk auf den Bioanbau in der Landwirtschaft. In Forsting bei München richtet das Unternehmen eine Lagerhaltung ausschließlich für Biogetreide ein. Die Ernte geht später zur Schellermühle, die daraus diverse Biomehle macht. "Die BayWa ist Vollsortimenter im Biobereich", so Geschäftsführer Josef Sternecker.

Beim Ausliefern von Betriebsmitteln will man schnellster Händler in Bayern werden. Dazu setzt man künftig stark auf Online-Vermarktung. Und in der Feldarbeit soll "Smart-Farming" zum Begriff werden. Miniroboter holen Bodenproben aus dem Acker, ein EDV-Programm analysiert sie und steuert vom Schlepper aus die benötigte Menge an Dünger und Saatgut. Was in "talking fields" an Stickstoff, Phosphat oder Kali gebraucht wird, "das düngen wir der Pflanze direkt ins Maul", so Technik-Geschäftsführer Christoph Stiemke. Im Energiegeschäft komme die BayWa 2018 ungeachtet des Produktionsausfalls der Raffiniere Vohburg und Transportproblemen in der Schifffahrt gut zurecht. Sie beliefert Straßenbaustellen direkt mit Diesel, baut an ihren Tankstellen Ladestationen für Elektrofahrzeuge und steigert den Absatz an Pellets und Wärme.

In Neuburg hat die BayWa für vier Millionen Euro ein Technikzentrum mit MAN-Werkstatt eröffnet und will heuer mit einer neuen Halle für Baustoffe nachlegen.

Winfried Rein