Hilpoltstein
"Bio verzeiht weniger Fehler"

Hilpoltsteiner Gärtnerei strebt Umstellung auf biologischen Betrieb an

12.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Bei der Betriebsbesichtigung erklärt Juniorchef Markus Altmann die Wirkungsweise von Biodünger. - Foto: Landratsamt

Hilpoltstein (HK) Eine der vielen Betriebsbesichtigungen im Rahmen der ersten Biowoche des Landkreises Roth hat in die Hilpoltsteiner Gärtnerei Altmann geführt, die bis zur vollständigen Umstellung auf biologischen Betrieb noch einige Hürden zu meistern hat.

Bereits 1953 gründete die Familie Altmann das Unternehmen in Hilpoltstein. Heute sind Horst und Anneliese Altmann mit Sohn Markus für die Gärtnerei mit Floristikfachgeschäft verantwortlich. Neben dem Siegel "Premium Gärtnerei" ist der Betrieb auch bei den "Regionalgärtnern" Mitglied, die im Einkauf besonders auf Regionalität achten.

Die Familie Altmann produziert rund 16 000 Pflanzen jährlich selbst und ersetzt dabei chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger schrittweise durch biologische. "Aus Freude an der Natur" will Betriebsnachfolger Markus Altmann in wenigen Jahren komplett auf Bio setzen. Bis dahin hofft er allerdings noch auf viele neue Impulse aus der Forschung, denn nicht für alle Eventualitäten gibt es erprobte Biomittel, die tatsächlich wirken. "Blumen sollen optisch schön aussehen", sagt der Juniorchef. "Bei Biogemüse stört das Äußerliche weniger."

Dank verschiedener Nützlinge an den Pflanzen kann Markus Altmann in der Gärtnerei auf einen Schutzanzug verzichten, den er sonst beim Spritzen gegen Schädlinge tragen müsste. Doch die Nützlinge brauchen gewisse Bedingungen, um arbeiten zu können. So müssen beispielsweise Temperatur und Luftfeuchtigkeit stimmen. Ist es zu kalt, werden die Nützlinge nicht aktiv.

Erde und verschiedene Dünger bezieht der Betrieb vorrangig biozertifiziert. Darunter findet sich Schafwolle, die als Langzeitdünger verwendet werden kann. Die Forschungsanstalten in Weihenstephan führen Versuche durch und empfehlen Kulturmaßnahmen. Auch die Landesanstalt in Veitshöchheim bietet Vorträge an. "Pflanzen sind heutzutage anfälliger für Krankheiten - stetige Weiterbildung ist daher unerlässlich", sagt Altmann.