Bildung als Mittel gegen Aids

20.04.2007 | Stand 03.12.2020, 6:50 Uhr

Ingolstadt (ye) Aids hat ein Gesicht. Das wurde den Besuchern der Benefiz-Veranstaltung des Ingolstädter Zonta-Clubs im großen Hörsaal der Fachhochschule eindrucksvoll vor Augen geführt. All das, was die vier Afrika-Experten – Gerda Büttner vom Hans-Büttner-Chaabwe-Förderverein, Denise Landes, Vorsitzende Arbeitskreis Südafrika und Aids, Staatssekretär Jürgen Heike und Prof. Markus Petry, der das Austauschprogramm der FH mit Südafrika betreut – so fundiert und menschlich mit Worten beschrieben haben, wurde in dem Film "Yesterday" mit bewegenden Bildern noch verdeutlicht.

"Yesterday", eine junge Frau in Südafrika, erfährt, dass sie HIV-positiv ist. Sie muss damit leben, dass sie ohne Unterstützung ihres Mannes ihr gemeinsames Leben mit ihrer kleinen Tochter Beauty alleine meistern muss. Mehr noch, sie pflegt auch noch ihren mit dem Aids-Virus infizierten Mann gegen den Widerstand der Dorfbewohner bis zu seinem Tod. Sie hat nur das eine Ziel, so lange zu leben, bis ihre Tochter Beauty zur Schule geht.

Mit diesem Film wurden unter anderem "Rezepte" gegen die Verbreitung dieser Krankheit in den Mittelpunkt gerückt: Bildung und Aufklärung. Um dieses Ziel zu realisieren, braucht man Geld und Kontakte zu Bewohnern dieses Landes. Staatssekretär Jürgen Heike: "Wir dürfen nicht glauben, dass wir unsere Vorstellungen auf Afrikaner übertragen können." Denise Landes war erst vor zwei Wochen in Südafrika und bezeichnet Aids als Synonym für unmenschliches Leid: "Die Menschen müssen mit der Ausgrenzung in der Gesellschaft leben." Bildung und der kulturelle Austausch stehen auch bei der Fachhochschule Ingolstadt im Vordergrund, die mit der Nelson-Mandela-Metropolitan-University einen Master-Studiengang gemeinsam entwickelt und ein gut funktionierendes Netzwerk entwickelt hat.

Für sechs Schulen hat der Hans-Büttner-Chaabwe-Förderverein die Patenschaft und für 32 Jugendliche die Schulgebühren übernommen. Sigrid Paefgen, Vorsitzende des Ingolstädter Zonta-Clubs, übergab Gerda Büttner zur weiteren Unterstützung ihrer Arbeit einen Scheck über 2500 Euro. Damit wird fünf Mädchen für zwei Jahre der Schulbesuch ermöglicht.

Die nächste Großveranstaltung des Ingolstädter Zonta-Clubs ist am kommenden Freitag, 27. April. Da kommt die Präsidentin der Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, Gesine Schwan, als Gastrednerin zur Preisverleihung des Young Women Public Affairs Award in das Verlagshaus des DONAUKURIER nach Ingolstadt. Die Veranstaltung im DK-Forum im vierten Stock ist öffentlich.