Winkelhausen
Bilder aus einer anderen Zeit

Iberl-Bühne bei "Kultur im Winkel" zu Gast - Die Vorstellung war seit Wochen ausverkauft

02.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:17 Uhr
Wie eine Zeitreise wirkt, was Georg Maier und seine Iberl-Bühne in Winkelhausen inszenierten.? −Foto: SZ

Winkelhausen (SZ) "Kultur im Winkel" bringt die Stars aufs Land.

Nicht mehr und nicht weniger hatten sich die Macher des Brettls im Gasthof Zu Müllers in Winkelhausen vorgenommen. Gesagt, getan: Zuletzt war die legendäre Iberl-Bühne zu Gast - die Vorstellung war Wochen vorher schon ausverkauft.

Und die Zuschauer bekamen das, was die Iberl-Bühne ausmacht: den typischen Rhythmus von Georg Maier, der in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Ikone des Bayerischen Theaters geworden ist. Einfach ist sie nicht, die Komödie, die gespielt wurde. "Wuidschütz'n" heißt sie, sie spielt im Jager-, Wuiderer- und Fischermilieu und ist in kraftvoll bayerischer Sprache geschrieben. Teils ist das schon harter Toback, den die Schauspieler auf die Bühne bringen - allesamt absolute Könner ihres Fachs. Natürlich Georg Maier persönlich, aber natürlich auch die anderen: Melanie Tobian, Manuela Denz, Xaver Huber und Florian Freytag.

Es dauert keine fünf Minuten, da ist man auch schon eingetaucht in eine andere Epoche, ins Jahr 1913. Da geht es natürlich um die königlich-bayerische Obrigkeit und um Amor geht es natürlich auch. Aber - und das darf man von Georg Maier auch erwarten - boarisch varreckt.

Die Schauspieler stehen dabei nicht nur auf der liebevoll dekorierten Bühne - ganz erstaunlich, was für ein Aufwand da für diese eine Vorstellung getrieben wurde -, sondern sie agieren auch davor. Da wird schon auch mal das Publikum direkt angesprochen und manchmal stehen die Schauspieler auch plötzlich direkt neben einem im Saal.

Lacher und Zwischenapplaus gibt es immer wieder, auch wenn das Stück einiges fordert, man muss sich einlassen auf diese Zeitreise in eine Welt, die mit der heutigen nicht mehr allzu viel gemein hat, dann aber irgendwie doch. Es sind immer wieder die deftigen und dabei gleichzeitig lustigen Einwürfe, die unmittelbare Reaktionen im Publikum erzeugen. Am Ende gibt es verdienten, tosenden Applaus für fünf großartige Schauspieler, für eine durchdachte Inszenierung voller kleiner Details und für Georg Maiers einzigartige, sehr persönliche Handschrift.

Auf dem "Kultur im Winkel"-Brettl geht es an diesem Wochenende gleich mit zwei Vorstellungen weiter: Am Freitag um 20 Uhr ist die Mundart-Band Hudlhub zu Gast, am Samstag gastiert zur gleichen Uhrzeit Kabarettist Stefan Otto.