Bierexporte retten Bayerns Brauer

07.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:09 Uhr

Nur die starken Exporte retteten 2007 die Bilanz der Brauer im Freistaat. - Foto: Bayerischer Brauerbund

München (DK) Ein starkes Exportgeschäft hat der bayerischen Brauwirtschaft beim Bierabsatz im vergangenen Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis beschert.

Mit einem minimalen Plus von 0,1 Prozent auf rund 22,9 Mio. Hektoliter haben sich laut Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, die Brauer im Freistaat "wohltuend abgesetzt" vom Bundesdurchschnitt. In Deutschland habe die Branche im vergangenen Jahr ein Absatzminus von 2,7 Prozent verzeichnet, so Ebbertz gestern in München.

Mit einer Steigerung des Exports um 20 Prozent auf gut 3,5 Mio. Hektoliter oder 15,1 Prozent der bayerischen Bierproduktion hätten die Braustätten im Freistaat erstmals auch über der bundesweiten Exportquote von 14,7 Prozent gelegen.

Beim Binnenabsatz mussten die bayerischen Brauer allerdings ebenfalls einen Rückgang hinnehmen, den Ebbertz auf die "so genannten Sommermonate 2007" zurückführte. Mit 2,7 Prozent fiel er jedoch moderater aus als bundesweit mit 3,7 Pozent.

Laut dem gerade im Amt bestätigten Präsidenten des Bayerischen Brauerbundes, Michael Weiß, werde es in den ersten vier Monaten des Jahres zu "moderaten Preissteigerungen" bei weiteren Brauereien kommen, nachdem einige von ihnen diesen Schritt bereits vollzogen haben. Für den Endverbraucher dürfte sich laut Weiß die Verteuerung bei etwa einem Euro je Kasten bewegen. Der Brauerpräsident begründete die Preiserhöhung mit den gestiegenen Preisen für Strom, Kraft- und Heizstoffe, außerdem mit deutlich verteuerten Rohstoffen. Der Preis für Braugerste hat sich laut Brauerbund-Geschäftsführer Walter König seit 2004 verdoppelt, was für die Brauer mit rund 50 Cent pro Kasten zu Buche schlage. Auch Hopfen habe sich stark verteuert. Weiß bezeichnete die Situation der Rohstoffversorgung nach zwei schlechten Ernten hintereinander und aufgrund von konkurrierender Nutzung der Rohstoffe als "extrem angespannt".

Zu einem geringen Teil hat ihm zufolge auch die Personalkostenentwicklung zur Preis-steigerung beigetragen. Am Vorabend einigten sich die Tarifparteien auf einen Abschluss, wonach die Beschäftigten der Brauereien in München ab 1. März 3,5 Prozent mehr Lohn erhalten, ihre Kollegen im Rest Bayerns 2,9 Prozent mehr.