Rennertshofen
BI-Vertreter besuchen Bundesnetzagentur

Trassengegner raten zu möglichst vielen Initiativgruppen, auch entlang der Ausweichstrecken

02.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:31 Uhr

Die Stromtrassengegner zu Besuch bei der Bundesnetzagentur. Das Foto zeigt (v.l.): Gerhard Fürst, BI Marxheim; Martin Stegmair, BI Niederschönenfeld; Michaela Hermann, BI Rennertshofen; Bernhard Zinsmeister, BI Marxheim und Otto Kuffer, BI Rennertshofen - Foto:oh

Rennertshofen (DK) Zu einem Treffen mit der Bundesnetzagentur fuhren die Bürgerinitiativen aus Marxheim und Niederschönenfeld sowie die BI aus Rennertshofen am vergangenen Samstag nach Bonn.

In der ehemaligen Regierungshauptstadt waren Bürgerinitiativen aus ganz Deutschland eingeladen, die entlang der geplanten Stromautobahnen entstanden sind. In drei Workshops wurden verschiedene Themen angesprochen, die einerseits der Bundesnetzagentur die Möglichkeit gaben, mit den BI ins Detail zu gehen, andererseits aber den Bürgerinitiativen die Chance boten, ihre Position darzulegen.

„Die Damen und Herren aus Bonn hatten es sich sicher leichter vorgestellt mit uns, aber gleich am Anfang wurde zugegeben, das Bayern den meisten Widerstand gegen die Stromtrassen bildet“, teilt Martin Stegmair von der BI Niederschönenfeld mit. Selbst beim Mittagessen habe man massiv auf den Präsidenten Homann, sowie dessen Mitarbeiter Scheid (Abteilung Netzausbau) eingeredet und dabei auch erklärt, dass man sich nicht für dumm verkaufen lasse.

Die BI-Vertreter machten klar, dass sie nicht mit Gewalt agierten, sondern mit dem Wissen aus allen möglichen Quellen. „Dabei werden wir in der Bevölkerung, auch mit Hilfe der neuen Medien, Widerstand erzeugen“, sagte Stegmair.

„Wir wissen mittlerweile, was Sache ist, und wie der Strom läuft, beziehungsweise laufen soll, was klar abgestritten wurde. Es wurde auch in den Workshops deutlich, das wohl absichtlich mit veralteten Daten agiert wird, um die Gegner zu verwirren, aber mit uns nicht. So wurde unter anderem aufgezeigt, das das Kartenmaterial bis zu 15 Jahre alten Stand hat und nicht der Realität entspricht“, teilt der BI-Sprecher weiter mit.

Durch die Stromautobahnen werde Deutschland ein Transitland für Strom gen Süden, nur zum Wohle der Großen, aber zu Lasten der Anwohner und Natur. Man habe ferner angesprochen, dass die Bundesnetzagentur eine Bringschuld habe und nicht die Bürgerinitiativen eine Holschuld, was Infos und Einspruchsfristen angehe.

Der Tag habe, so Stegmair, deutlich gemacht, welches fachliche Potenzial in den Gegnern der Trassen stecke. „Bei einer Bündelung dieser Kräfte können wir eine Macht sein“, glaubt der BI-Sprecher. Es sei wichtig, das zeige die Erfahrung, das sich möglichst viele Bürgerinitiativen entlang der geplanten Vorzugsstrecken bilden, aber auch an den Ausweichstrecken, da es sein könne, dass plötzlich etwas Neues aus der Schublade gezogen werde. Dann müsse man bereit sein. Sollte es zu weiteren Treffen mit der Bundesnetzagentur kommen, fordern die Initiativgruppen einen Termin an der Trasse, nicht mehr in Bonn.