Schrobenhausen
Bewegender Abschied

Requiem für Pfarrer Johann Menzinger in seiner Heimatgemeinde

08.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:54 Uhr
Erich Hoffmann
Priesterkollegen, darunter (v.l.) Dekan Werner Dippel, Dekan Stefan Gast, Diakon Ludwig Drexel und Stadtpfarrer Herbert Gugler, zelebrierten den Trauergottesdienst. −Foto: Hoffmann

Unterschneitbach - Die Menschen im Wittelsbacher Land, in Nördlingen, Memmingen, Gundelfingen, Wertingen, Rain am Lech, Schrobenhausen und Hörzhausen, ganz besonders aber an seinem Geburtsort in Unterschneitbach trauerten bei einem Requiem am Montag um den verstorbenen Ruhestandspfarrer und Bischöflichen Geistlichen Rat Johann Menzinger.

Am 17. September hat er seinen 79. Geburtstag gefeiert, am Nachmittag des 2. Dezember ist er nun im Krankenhaus Schrobenhausen an einer Nierenentzündung und am Coronavirus plötzlich verstorben.

Viele Menschen hat er in den 50 Jahren seines priesterlichen Wirkens zu Grabe getragen. Bei ihm selber konnten jedoch, bedingt durch Corona, bei weitem nicht alle Priesterkollegen und Gläubige dem Requiem in der Stadtpfarrkirche und der Beisetzung auf dem Friedhof in Unterschneitbach beiwohnen. Das hat vielen Gläubigen, die seinen priesterlichen Lebensweg mitgegangen sind, sehr weh getan, wie einer der Trauergäste sagte. Was bleibe, seien die schönen Stunden und die Erinnerung an einen Geistlichen, der sich nicht entmutigen ließ, das Bild Gottes den Menschen nahe zu bringen und so auf seine einzigartige Weise, ernst, aber auch humorig den Menschen verbunden bleibe.

22 Priesterkollegen, darunter auch ein Pastor und eine Pastorin der evangelischen Kirchengemeinde, versammelten sich gestern in der Stadtpfarrkirche zum feierlichen Requiem, das von Dekan Stefan Gast aus Inchenhofen, Dekan Werner Dippel aus Burgheim und Aichachs Stadtpfarrer Herbert Gugler zelebriert wurde.

Schützen-, Krieger- und Sportvereine flankierten den Trauergottesdienst. In seinem Nachruf bezeichnete Dekan Werner Dippel den verstorbenen Priester als einen Menschen, der "hineinleuchtete in das Dunkel der Welt" und das Licht Christi weltweit zu ihnen brachte.

Johann Menzinger sagte einmal selbst: "Wer Licht in die Welt bringen will, wird Elektriker oder Priester." Menzinger ist Priester geworden und hätte dabei erkannt, dass das Licht Christi der richtige Weg sei.

Viele Lebenslagen, wie eine durchstandene Malaria-Erkrankung und Lungeninfarkte in Afrika, haben es ihm nicht leicht gemacht. Doch er erholte sich immer wieder, denn er wollte für die Menschen jeden Alters, in allen Lebenslagen und Situationen da sein. Er sagte: "Zeit haben ist nicht eine Angelegenheit der Uhr, sondern des Herzens." Johann Menzinger war ein Ausnahmepriester, ein Pfarrer, der überall hin- und überall ankam. Darin waren sich die Trauerredner einig.

Sein Tun und Wirken, nicht nur daheim, sondern auf der ganzen Welt werde ewig Spuren hinterlassen.

Am Samstag, 12. Dezember, gibt es auch in Schrobenhausen (um 9 Uhr) und in Mühlried (um 11 Uhr) zwei weitere Trauerfeiern für den hoch geschätzten Seelsorger, die ebenfalls Dekan Werner Dippel mit der in etwa gleichen Predigt wie in Aichach gestalten wird. Wer dabei sein möchte, kann sich noch im Schrobenhausener Pfarrbüro unter (08252) 7900 über www.st-jakob.de anmelden. Auch Fahnenabordnungen können sich dort ankündigen.

SZ

Erich Hoffmann