Thalmässing
Betreuung von erfahrenen Kollegen nötig

07.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

Thalmässing/Roth (luf) Die Umqualifizierung vom Gymnasial- oder Realschullehrer zum Mittelschullehrer ist im Landkreis Roth nichts ganz Neues: Ein Teil dieser Klientel befinde sich bereits im zweiten Jahr, sagt Schulamtsdirektorin Ingrid Dröse.

Insgesamt haben sich derzeit im Landkreis 21 Junglehrer für diese Nachqualifizierungsmaßnahme entschieden; einige müssten sogar lediglich ein Jahr absolvieren, da ihnen verschiedene Kompetenzen bereits anerkannt worden seien. "Die Ersten werden im Sommer ihren Abschluss machen", sagt Dröse. Die Rückmeldungen von den Lehrern wie aus den Schulen seien bislang allesamt positiv ausgefallen.

Zu unterscheiden ist diese Sondermaßnahme übrigens von Lehrern, die einen befristeten Vertrag für die Mittel- oder gar die Grundschule bekommen haben. Laut Dröse gibt es auch Lehrer, die ihr zweites Staatsexamen abgelegt, jedoch im Gymnasium oder an der Realschule keine Stelle ergattert haben - und nicht umschulen wollen oder dürfen. Mit einem zeitlich befristeten Vertrag könnten diese auch an einer anderen Schulart eingesetzt werden. Eine weitere Qualifizierung sei hier nicht vorgesehen, schließlich stünde diesen Lehrern im Anschluss keine Beamtenlaufbahn zwingend in Aussicht.

Zwischen diesen beiden Möglichkeiten trennt auch der Thalmässinger Schulleiter Ottmar Misoph sehr genau. Wenn Kollegen - wie die beiden an seiner Schule - eine Perspektive als Mittelschullehrer und Unterstützung von einer erfahrenen Lehrkraft hätten, sei der Schulwechsel eine positive Sache. Er jedenfalls habe gute Erfahrungen damit gemacht. Anders sehe es aus im Fall des Zeitvertrags - und auch diese Konstellation kennt er: "Wenn man diese Kollegen alleine lässt, halte ich es für gefährlich." Er halte eine intensive Betreuung für unabdingbar, sonst würden solche Kollegen schnell überfordert. Misoph betont: "Das ist unabhängig von den Personen." Jeder tue sich schwer, wenn er an eine Schule komme, deren Konzept ihm im Studium nicht nähergebracht werde. Ins selbe Horn stößt der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). Er fordert eine Reform der Ausbildung. Die solle es länger ermöglichen, flexibel zwischen den Lehramtsstudiengängen zu wechseln.