Dietfurt
Beste Pfingstgrüße nach München

06.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:43 Uhr
Vor 110 Jahren wurde diese Postkarte abgeschickt. −Foto: Patzelt (Repro)

Dietfurt (pa) Vor 110 Jahren, exakt am 5. Juni 1908, ist diese Ansichtskarte von Dietfurt auf den Postweg gegeben worden. Der Empfänger wohnte damals in der Dachauer Straße 21 in München. Der Absender übermittelte ihm die besten Pfingstgrüße. Der Pfingstsonntag fiel 1908 auf den 7. Juni.

Die Postkarte zeigt gleich mehrere Ansichten der Sieben-Täler-Stadt: zunächst eine Partie aus Alt-Dietfurt. Weiter die Straße vom unteren Marktplatz mit dem Postgebäude. Abgebildet ist auch die "Äußere Vorstadt" mit der Laberbrücke und der Liebfrauenkirche. Das Gotteshaus war früher die Stadtpfarrkirche. Sie ist in gotischem Stil erbaut und wurde zwischen 1440 und 1480 von Martin von Wildenstein und anderen Adeligen gestiftet. Der Hochaltar zeichnet sich durch vier gedrehte Säulen aus. Die einfachen Seitenaltäre stammen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts.

Völlig alleinstehend zeigt die historische Karte das Dietfurter Rathaus. Es ist noch heute der Mittelpunkt des altertümlichen Ortsbildes. Das behäbig breite Gebäude mit den Stufengiebeln entstand um das Jahr 1479. In den Jahren 1970/71 erfolgte eine gründliche Restaurierung und eine Anpassung an die kommunalen Zwecke.

Als "schönstes Gebäude der Stadt" durfte zu dieser Zeit auf keiner Karte die Mädchenschule fehlen. Anfang April 1897 wurde das Gebäude eingeweiht. Im Hintergrund ist der noch kahle Hausberg der Dietfurter, der Kreuzberg, zu sehen. Das eiserne Kreuz wurde 1883 errichtet. Sechs Pferde zogen die schwere Last über Hainsberg auf den Anhang. Auf dem Kreuzberg findet man auch einen Burgfriedensstein aus dem Jahr 1661, der die Stadtgrenze markiert.