Beste Anlageklasse 2011 - Punktsiege für Öl und Gold

15.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:57 Uhr

Gold hat seinem Ruf als Krisenwährung auch im vergangenen Jahr wieder alle Ehre gemacht. Kaum eine Anlageklasse schnitt besser ab. Das muss jedoch nicht heißen, dass es künftig so weiter geht.

Bereits im dritten Jahr hintereinander können sich Goldliebhaber über einen überdurchschnittlich hohen Wertzuwachs freuen. So stieg der Goldpreis in Euro im vergangenen Jahr laut Bundesverband deutscher Banken um gut 13 Prozent. Wer 10.000 Euro in ein Goldzertifikat investiert hatte, der konnte sich am Jahresende über einen Wertzuwachs von 1.310 Euro freuen. Weniger Glück hatten Anleger, die auf den kleinen Bruder des Edelmetalls gesetzt hatten: Silber verlor im Jahresverlauf 2011 rund acht Prozent an Wert, obwohl es zwischenzeitlich mit bis zu 60 Prozent im Plus lag.

Bei Rohstoffen zeigt sich ein gemischtes Bild: Wer auf Energiezertifikate, etwa auf den Ölpreis, spekuliert hat, der konnte sich über Zuwächse von etwa 13 Prozent freuen. Ähnlich gute Ergebnisse ließen sich mit Wetten auf Nahrungsmittel erzielen. So legte der Rinderpreis um 13 Prozent zu, der Milchpreis gar um über 15 Prozent. Doch die wenigsten Anleger spekulieren mit derart risikoreichen Wertpapieren. Dass dies sehr schnell schief gehen kann, zeigt das dicke Jahresminus bei vielen Industriemetallen (z.B. Aluminium minus 20 Prozent, Kupfer minus 22 Prozent, Zink minus 23 Prozent) oder auch bei Agrarerzeugnissen wie Sojabohnen (minus 12 Prozent), Weizen (minus 21 Prozent) oder Baumwolle (minus 35 Prozent).

Mit Aktien und Aktienfonds hatten viele Sparer ebenfalls Pech. Der Dax verlor auf Jahressicht über 14 Prozent, der Tecdax gar mehr als 19 Prozent. Wer auf ausländische Aktien gesetzt hatte, war teilweise noch schlechter dran. So gingen der europäische Index Euro Stoxx 50 und der japanische Nikkei-Index um minus 17 Prozent zurück, der chinesische Shanghai Composite verlor gut 21 Prozent und der indische Sensex rund 17 Prozent.

Börsengewinner sind rar

Es gab aber nicht nur Verlierer am Parkett. Die Gewinner sind allerdings deutlich in der Minderzahl. Positiv überraschte der amerikanische Dow Jones Industrial-Index mit einem Jahreszuwachs von 5,6 Prozent oder die Nischenbörse Venezuela mit einem Wertzuwachs um satte 75 Prozent. Gewinne waren auch mit Branchenindizes bzw. Branchenfonds möglich. Der Dax-Sector Food legte beispielsweise in 2011 um 27 Prozent zu, der Dax Subsector Health Care gewann gut 21 Prozent an Wert. Sparer, die auf entsprechende Fonds gesetzt hatten, erzielten üppige Gewinne. So verbuchten Fondsanleger Kurszuwächse von bis zu 20 Prozent, etwa mit dem Indexfonds iShares Euro Stoxx Healthcare. Hohe Wertgewinne waren auch mit dem Espa Stock Biotech A mit 12,5 Prozent zu erzielen oder mit dem SEB Concept Biotechnology, der um 12,4 Prozent stieg. Ähnlich gut liefen Aktienfonds der Kategorie Konsum und Nahrungsmittel. Hier schnitten vor allem Indexfonds sehr gut ab. Anteilsbesitzer verzeichnen Jahresgewinne von bis zu 18 Prozent, etwa mit dem Indexfonds Utilities S&P US Select Sector Source. Gut 13 Prozent Kursplus waren mit dem Consumer Staples S&P US Select möglich, knapp zehn Prozent mit dem Lyxor ETF MSCI World Consumer Staples und gut neun Prozent mit dem Oppenheim (OP) Food.

Zinsen brachten Magerrenditen

Weniger aufregend ging es am Zinsmarkt zu. Sparer, die auf Nummer sicher gehen wollten, mussten sich 2011 mit niedrigen Renditen begnügen. So boten einjährige Finanzierungsschätze des Bundes nach Berechnungen des Bankenverbandes nur etwa 0,5 Prozent Rendite. Sparbriefe und Termineinlagen von Banken verzinsten sich je nach Angebot und Laufzeit zwischen ein und drei Prozent. So weist der Biallo-Index für Tagesgeld eine Durchschnittsrendite von etwa 1,15 Prozent aus, der Festgeld-Index für dreijährige Termingelder schwankte 2011 zwischen 2,1 und 2,5 Prozent. Besser waren Anleger mit Bundeswertpapieren dran, die an der Börse gehandelt wurden: Aufgrund der großen Nachfrage sind deren Kurse deutlich nach oben geklettert. Fünfjährige Bundesobligationen gewannen beispielsweise über sechs Prozent an Wert, der Bund Future stieg um gut zehn Prozent. Damit konnten Anleger die niedrigen Zinskupons ordentlich aufbessern.

Natürlich sind dies Momentaufnahmen. Ein seit drei Jahren überdurchschnittlicher Wertzuwachs von Gold bedeutet noch lange nicht, dass dies 2012 genauso weiter gehen wird. Wem eine zuverlässige Rendite und Flexibilität wichtig sind, der ist am Zinsmarkt besser aufgehoben. Und mit einem gründlichen Vergleich lässt sich auch der eine oder andere Prozentpunkt mehr rausholen. Beispiel Tagesgeld: Bei Spitzenanbietern erhalten Sparer hier bis zu 2,85 Prozent (NIBC Direct). Platz zwei des Biallo-Tagesgeld-Vergleichs belegen Deniz-Bank und Moneyou mit 2,75 Prozent – gefolgt von Amsterdam Trade Bank, Bank of Scotland und VTB mit 2,70 Prozent. Alle bieten weit mehr als den doppelten Durchschnittszins. Der Biallo-Index Tagesgeld weist für die 127 gelisteten Angebote eine durchschnittliche Verzinsung von 1,29 Prozent aus.

Ähnlich starke Unterschiede gibt es bei Sparbriefen. So offeriert die Bigbank 4,30 Prozent. Den zweitbesten Zinssatz im Biallo-Sparbrief-Vergleich bieten mit 4,0 Prozent Bank of Scotland, IKB direkt und VTB. Der Zinsdurchschnitt liegt hier bei 2,19 Prozent.

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