Besser als ihr Ruf

Kommentar

26.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Die Rentner können sich freuen. Vor allem die im Osten. Denn in den neuen Ländern steigen die Renten mit einem Zuschlag von 3,6 Prozent besonders deutlich.

Doch auch im Westen kann sich die Anhebung um immerhin 1,9 Prozent noch sehen lassen. Sie liegt jedenfalls über der Inflation. Und über der Rendite, die viele Arbeitnehmer in Niedrigst-Zins-Zeiten mit ihrer privaten Altersvorsorge erzielen können. Die gesetzliche Rente ist also besser als ihr Ruf. Was nicht heißt, dass alles in bester Ordnung ist.

Denn es gibt Senioren, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, obwohl sie ihr ganzes Leben lang malocht haben. Vieles wird als ungerecht wahrgenommen. Die Bundesregierung hat sich daran gemacht, die Leistungen auszuweiten. Sie hat die Mütterrente ausgeweitet oder mit der Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre wieder aufgeweicht. Der Preis dafür ist hoch. Allein die gestern beschlossene Rentenanhebung wird mit 3,3 Milliarden Euro in diesem und 6,5 Milliarden im kommenden Jahr zu Buche schlagen.

Von einer gesunden Balance zwischen den Generationen kann schon lange nicht mehr die Rede sein. Dennoch machen die Parteien schon weitere großzügige Versprechen. Das wird den Druck auf die Rentenversicherung erhöhen.