Neuburg
Besser als erwartet

Ergebnis der Landkreisbetriebe stellt Politik zufrieden Debatte über Hallenbad in Schrobenhausen

02.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr

Mal wieder Thema der Kreispolitik: das Hallenbad in Schrobenhausen. Angesichts des Defizits kam zum wiederholten Mal eine stärkere Beteiligung der Stadt an der Einrichtung zur Sprache. ‹ŒArch - foto: Sailer

Neuburg (DK) Die Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen haben im vergangenen Jahr ein deutlich besseres Ergebnis eingefahren als erwartet. Das geht aus der vorläufigen Jahresrechnung hervor, die am Donnerstag Thema im Werkausschuss war. Zufrieden waren damit aber nicht alle.

Vor allem beim Ergebnis des Kreishallenbads in Schrobenhausen ist das Murren unter den Kommunalpolitikern seit Jahren groß. Diesmal war es Friedrich Goschenhofer (CSU), der seinen Unmut zur Sprache brachte. Angesichts eines Minus von rund 665 500 Euro - prognostiziert waren im Wirtschaftsplan genau 769 000 Euro - regte er Gespräche über eine größere Beteiligung der Stadt Schrobenhausen an. Neu ist diese Idee zwar nicht, bereits vor der umfassenden Sanierung der Einrichtung, die 2014 abgeschlossen war, unterhielten sich Stadt- und Kreispolitik kontrovers über dieses Thema. Goschenhofer verwies nun auf die Vorbildfunktion seiner Heimatstadt Neuburg, die ihr Bad seit Jahren in Eigenregie betreibt. "Das sollte man in Schrobenhausen zumindest mal andiskutieren", so der Kreisrat. Zugleich äußerte er die Befürchtung, dass der Landkreis mit dem dortigen Bad im Falle von erneuten Arbeiten in der Zukunft auf "Kosten in ungeahnter Höhe" zusteuere.

Ganz von der Hand weisen konnte Landrat Roland Weigert (FW) diese Befürchtung nicht. Er versicherte aber, bereits Gespräche in diese Richtung zu führen. "Und die lassen auf gute Ergebnisse hoffen", so der Kreischef, der sich grundsätzlich erfreut über das unerwartet gute Ergebnis der Landkreisbetriebe zeigte.

Dafür ausschlaggebend war vor allem die gewerbliche Abfallwirtschaft mit einem satten Plus von knapp 120 000 Euro. Zu verdanken ist dieser Gewinn, der deutlich über der Prognose von 10 000 Euro liegt, laut der stellvertretenden Werkleiterin Monika Kraus unter anderem der Auflösung von Rückbauverpflichtungen. Die Summe der Aufwendungen fiel mit gut 285 000 Euro (Ansatz: 313 000 Euro) deutlich niedriger aus, gleichzeitig stiegen die Erlöse auf fast 600 000 Euro; veranschlagt waren 455 000.

Etwas schlechter - aber bei Weitem nicht so schlecht wie erwartet - fällt das Ergebnis der hoheitlichen Abfallwirtschaft aus. Kalkuliert war ein Minus von einer halben Million Euro, herausgekommen ist Kraus zufolge ein Defizit von lediglich gut 11 000 Euro. Verantwortlich dafür sind vor allem die deutlich gestiegenen Erlöse in Höhe von 6,68 Millionen Euro. Veranschlagt waren im Wirtschaftsplan lediglich 6,05 Millionen. Die stellvertretende Werkleiterin begründete diese Mehreinnahmen unter anderem mit dem starken Bevölkerungswachstum. "Wir dürfen zufrieden sein, das ist hervorragend", attestierte Kreisrätin Maria Lang (FW), die auch das Ergebnis des Kreishallenbads als nicht allzu dramatisch empfand. Dass das Minus in Schrobenhausen niedriger als erwartet ausgefallen ist, begründeten die Fachleute vor allem mit dem geänderten Nutzungskonzept der Einrichtung.

Trotz des Minus sind die Gebührenüberschüsse in der Abfallwirtschaft nach wie vor hoch - wenn auch nicht mehr so üppig wie noch vor einigen Jahren. In 2017 lagen sie noch bei 1,7 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2008 waren es noch 3,29 Millionen. "Wir gehen langsam auf das Niveau zurück, das der Gesetzgeber vorschreibt", so der Landrat, der aber betonte: "Das Geld gehört dem Gebührenzahler." Die Jahresrechnung geht nun an die zuständigen Wirtschaftsprüfer. In der Folge sollen die Rechnungsprüfer das Zahlenwerk unter die Lupe nehmen.