Neumarkt
Besorgter Blick in die Wälder

Neumarkter Forstbehörde warnt vor den Folgen von Orkan "Sabine" - Beseitigung der Schäden auch in Corona-Zeiten möglich

02.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:37 Uhr

Neumarkt - Das Orkantief "Sabine" im Februar und die nachfolgenden Stürme haben auch im Landkreis Neumarkt ihre Spuren hinterlassen.

In den Wäldern sind immer noch umgestürzte und abgebrochene Bäume zu finden. Meistens sind es immer wieder nur einzelne bis einige wenige Bäume, die an einer Stelle Opfer eines Sturmes wurden. Wie Christian Kleiner, Abteilungsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Neumarkt mitteilt, sind in Waldteilen in denen bereits in den vergangenen Jahren durch Borkenkäfer, Schneebrüche oder Stürme größere Lücken entstanden sind, vereinzelt größere Schäden zu verzeichnen. Trotz der sich insgesamt in Grenzen haltenden Schäden sehen die Förster laut der Staatlichen Forstverwaltung in Neumarkt aber besorgt auf und in die Wälder.

Zum einen seien von den Sturmschäden sehr viele Grundstücke und somit auch Waldbesitzer betroffen. Noch nicht jeder habe seine Waldflächen kontrolliert und sich um die Beseitigung der geschädigten Bäume gekümmert, so Kleinert. Dies sei verständlich, denn viele Waldbesitzer sind in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie verunsichert.

Trotzdem verweisen die Fachleute darauf, dass eine rasche Beseitigung der Sturmschäden äußerst wichtig ist. Nur so lassen sich weitere Schäden minimieren. Der überwiegende Teil der Sturmopfer sind Fichten und eines ist sicher: "Der Borkenkäfer fliegt bald wieder. Meistens findet der erste Schwärmflug im Laufe des Aprils statt", warnt Kleinert.

Positiv ist, dass die Waldbesitzer auch in der aktuellen Situation handlungsfähig sind. Die Bewirtschaftung des eigenen Waldes ist ein triftiger Grund trotz der derzeitigen Ausgangsbeschränkungen seine Wohnung verlassen zu dürfen. Somit kann jeder seine Waldflächen auf Schäden kontrollieren und im Falle des Falles handeln. Er kann die Schäden selbst beseitigen oder jemanden damit beauftragen und in die Flächen einweisen. Die Waldbesitzervereinigungen und Forstunternehmer sind bereits unterwegs. Je früher sich der Einzelne dort meldet, desto leichter und schneller kann organisiert werden, dass die geschädigten Bäume aufgearbeitet werden. Dies geschieht meist maschinell mit Holzerntefahrzeugen.

Sofern ein Waldbesitzer selbst zur Motorsäge greift, sollte aus Gründen der Arbeitssicherheit immer mindestens eine zweite Person anwesend sein. In Corona-Zeiten ist dies am unproblematischsten, wenn dies jemand aus dem eigenen Hausstand ist.

Ansonsten sei es auch im Wald äußerst wichtig direkte Kontakte mit anderen Personen möglichst zu vermeiden. Den geforderten Abstand einzuhalten, sei im Wald kein Problem. Platz gebe es dort genug.

HK