Vohburg
Besonderer Schutz für den Feilenforst

Erfolg nach 30 Jahren: Landkreis und Staatsforsten arbeiten an einem Naturraumkonzept

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Vohburg/Geisenfeld (DK) Seit drei Jahrzehnten ist der Feilenforst immer wieder Thema: Das Gebiet sollte unter besonderen Schutz gestellt werden: Auch im Kreistag waren Anträge behandelt worden - bisher ohne Erfolg.

Heuer allerdings soll das Thema endlich vorankommen: Im April will der Kreistag über eine Vereinbarung mit den Bayerischen Staatsforsten entscheiden.

"30 Jahre sind wir auf der Stelle getreten", fasste Landrat Martin Wolf bei der jüngsten Sitzung in Vohburg zusammen. "Jetzt haben wir uns mit den Bayerischen Staatsforsten verständigen können." Das Forstunternehmen will auf bestimmte Forderungen des Landkreises eingehen, aber auch weiterhin Forstwirtschaft betreiben. Auf die Bayerischen Staatsforsten kommen in den nächsten drei Jahren Ausgaben in Höhe von rund 260 000 Euro zu, der Landkreis muss mit etwa 50 000 Euro rechnen.

Anita Engelniederhammer, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, freute sich, dass dieser "Bilderbuchwald" nun besonders geschützt werden soll. Insgesamt sollen 700 Hektar Laubwald - der Feilenforst ist insgesamt 2500 Hektar groß - zum Projekt rund um den Naturraum Nördlicher Feilenforst gehören. "Das Herzstück ist schon Naturschutzgebiet", erklärte sie im Kreistag. Denn die Nöttinger Viehweide steht bereits seit den 1940er-Jahren unter besonderem Schutz. "Was wir hier anstreben, ist eine Zusammenführung mehrerer Flächen", erklärte auch Rudi Engelhard (CSU), der Kreisrat arbeitet an dem Projekt mit. Denn neben der Viehweide gibt es noch Reservate, die ebenfalls bereits unter Naturschutz stehen.

Landrat Wolf nannte den Feilenforst eine "sehr, sehr hochwertige Fläche". Ein Entwurf zur Zusammenarbeit mit den Staatsforsten liege entsprechend in Regensburg. "Im April wollen wir die Vereinbarung im Kreistag vorlegen", plant er.

Nach einer groben Kostenschätzung kommen auf die Staatsforsten Ausgaben von etwa 260 000 Euro auf drei Jahre zu. Ein Anteil an der Stelle des Projektmanagers schlägt mit 105 000 Euro zu Buche, wasserbauliche Maßnahmen kosten etwa 100 000 Euro. Ein Pavillon und Schilder kosten wohl etwa 30 000 Euro, dazu weitere Projekte und PR-Ausgaben. Für den Landkreis stehen voraussichtlich 50 000 Euro auf der Ausgabenseite, darunter der restliche Anteil am Projektmanager mit 44 000 Euro.

Engelniederhammer will in dem Gebiet verschiedene Ziele erreichen: Unter anderem soll die ursprüngliche Gewässerdynamik wiederhergestellt werden. Außerdem will sie die Frühjahrsknotenblume und den Frauenschuh fördern, Alteichen freistellen und Workshops organisieren.