Beilngries (dh) Am letzten Sonntag des Jahres, im Kirchenjahr als Familiensonntag begangen, hatten in der Pfarrei Beilngries 50 Ehepaare besonderen Grund zum Feiern: Sie konnten auf 25, 40 und sogar auf 50 gemeinsame Jahre zurückblicken.
Eine Eucharistiefeier mit Danksagung begingen sie zunächst mit der Pfarrgemeinde um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Walburga, wo Pfarrer Josef Funk sie und ihre Familien willkommen hieß. Er zitierte in seiner Predigt den französischen Philosophen und Schriftsteller Albert Camus: Einen Menschen lieben, heißt einwilligen, mit ihm alt zu werden. "Hinter diesen Worten verbirgt sich das Ringen und Wachsen von Liebe, das freiwillige Mitgehen durch Dick und Dünn, durch Höhen und Tiefen des Lebens", so der Geistliche. Er lud ein, den Blick auf die Heilige Familie von Nazareth zu richten, in der Jesus behütet und ziemlich unspektakulär, aber unter Gottes Gnade aufgewachsen sei. "Liebe und Vertrauen auf Gottes Hilfe sind auch für Sie, liebe Jubelpaare, all die Jahre über wichtig gewesen, damit Sie immer wieder neu Ja sagen konnten zu der einmal getroffenen Entscheidung, Ihr ganzes Leben bei diesem einen Menschen zu bleiben", betonte Pfarrer Funk. Es gebe keine "Einbahnstraße der Beziehung", sondern nur im gegenseitigen Verstehen und Hinhören, im "Du zu Du", im Verzicht und Nachgeben sei es möglich, Beziehung zu leben und zu beleben im ganz normalen Alltag.
Den Worten des Apostels Paulus an die Kolosser könne man auch heute nur beipflichten und sie in der Rückschau gültig sehen, wenn er sage: "Bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut und Geduld . . . Vergebt einander, vor allem aber, liebt einander . . . Seid dankbar!"
Damit dies alles auch in den kommenden gemeinsamen Jahren gelinge, spendete der Zelebrant den anwesenden Jubelpaaren vor dem allgemeinen noch den besonderen Ehesegen, in dem es unter anderem heißt: "Wo Mann und Frau in Liebe zueinander stehen und füreinander sorgen, einander ertragen und verzeihen, wird deine (Gottes) Treue zu uns sichtbar."
Etwa 30 Paare nahmen die anschließende Einladung ins Pfarrheim gern an, wo Pfarrer Josef Funk seine Freude über die Jubelfeier zum Ausdruck brachte, zusammen mit ihnen ein Glas Sekt trank und viele Gespräche führte.
